Der Wecker schellt. Eigentlich solltest Du jetzt aufstehen, aber Dein Körper sagt nein. Es ist eine Qual. Wir reden hier nicht von einem Zustand, der bei jedem ab und an mal auftritt, sondern von einer Schlafkrankheit. Einem Dauerzustand, der auch als Bettsucht, Clinomania oder auch Dysania bezeichnet wird. Dysanie ist nicht dasselbe wie Schläfrigkeit, und wird auch nicht durch eine gute Nachtruhe behoben. Medizinisch gesehen ist die Dysanie besser bekannt als Schlafträgheit oder Müdigkeit. Es handelt sich um das Gefühl, langfristig nicht aus dem Bett aufstehen zu können. Und selbst wenn man es schafft aufzuwachen und in den Tag zu starten, will man nur noch zurück in den Schlaf. Auch wenn es sich nicht um eine offizielle medizinische Diagnose handelt, kann Dysanie mit erheblichen gesundheitlichen Problemen verbunden sein. Es ist daher wichtig herauszufinden, was los ist und wie die Betroffenen wieder normal aufstehen können.

Trägheit im Schlaf

Schlafträgheit bezeichnet einen Zustand intensiver Schläfrigkeit, der auch dann noch anhält, wenn man bereits aufgestanden ist und sich bewegt. Forscher bezeichnen dies als Übergangsstadium zwischen Schlaf und Wachsein. In dieser Situation geht man davon aus, dass die Betroffenen weder produktiv noch aufmerksam sind. Wenn Sie von Schlafträgheit betroffen sind, verspüren Sie den starken Drang, wieder einzuschlafen. Schlafträgheit tritt häufig bei Menschen auf, die aufgrund ihrer Arbeit mitten im Schlafzyklus plötzlich aufwachen müssen, wie z. B. im Gesundheitswesen und bei Schichtarbeitern. Sie tritt auch häufig bei Menschen auf, die an Schlafmangel oder Stimmungsstörungen wie Depressionen leiden.

Müdigkeit

Müdigkeit ist ein tiefes Gefühl der Erschöpfung, dass mit einem Mangel an Motivation einhergeht. Wenn Du einen körperlich oder seelisch anstrengenden Tag hinter Dir hattest, dann tritt natürlich eine gewisse Müdigkeit auf. Ein gewisses Maß an Trägheit und Müdigkeit gehört auch zum Alltag. Wenn Du jedoch länger als 2 Wochen diese Situation erlebst, dann solltest Du einen Arzt aufsuchen.

Dysanie und Depression

Eines der häufigsten Symptome einer Depression ist das Gefühl, nicht aus dem Bett zu kommen. Bei schweren Depressionen kannst Du Dich sogar vor dem Tag fürchten. Menschen mit Depressionen können ein einzelnes Symptom oder auch mehrere zeigen. Nachfolgend typische Merkmale:

  • wenig Lust, Dinge zu tun, die man früher gerne getan hat
  • Kopf- und Gliederschmerzen, die sich nicht durch eine andere Erkrankung erklären lassen
  • tiefe Traurigkeit und Weinen
  • Verlust des Interesses an Sex
  • ein Gefühl der emotionalen Taubheit oder Hoffnungslosigkeit
  • Kurzatmigkeit oder Schmerzen in der Brust
  • Starke Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen oder Schmerzen im Beckenbereich
  • Gedanken, sich selbst oder andere zu verletzen

Wenn Du eines dieser Symptome bei Dir über einen längeren Zeitraum feststellen kannst, gibt es Hilfsmitteln und Behandlungsmethoden.

Was könnte Dysanie verursachen?

Dysanie kann verschiedene Ursachen haben:

Myalgische Enzephalomyelitis – chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS)

Menschen mit ME/CFS fühlen sich müde, egal ob sie gut geschlafen haben oder nicht. Sie können auch “Abstürze” erleben, bei denen sie nach jeder (körperlichen oder geistigen) Aktivität, die sie überfordert, vor Erschöpfung überwältigt werden. Die Forscher sind sich nicht sicher, was ME/CFS verursacht. Es tritt nach einer Infektion, einer Immunerkrankung oder extremem Stress auf. Möglicherweise gibt es auch einen genetischen Zusammenhang.

Depressionen

Depressionen und Dysanie sind miteinander verbunden. Das liegt daran, dass Depressionen zu Schlafstörungen führen können. Der Schlafmangel wiederum verschlimmert die Depression. Manchmal kann auch Müdigkeit, die durch eine andere Erkrankung (z. B. ME/CFS) verursacht wir