Schlafmangel mindert die kognitiven Vorteile körperlicher Aktivität

Eine neue Studie mit fast 9000 älteren Erwachsenen ergab, dass der Schutzeffekt regelmäßiger körperlicher Aktivität gegen altersbedingten kognitiven Abbau bei älteren Erwachsenen, die nicht genug Schlaf bekommen, abgeschwächt wurde.

Forscher der University College London (UCL) stellten fest, dass “körperliche Aktivitätsinterventionen auch Schlafgewohnheiten berücksichtigen sollten, um die langfristigen kognitiven Gesundheitsvorteile körperlicher Aktivität zu maximieren”.

Alzheimer-Krankheit und verwandte Demenzen waren führende Ursachen für kognitive Dysfunktionen und Behinderungen bei älteren Erwachsenen. Zu den möglichen Faktoren für eine beeinträchtigte kognitive Funktion gehören sowohl niedrigere körperliche Aktivitätsniveaus als auch schlechter Schlaf, die beide mit einer schlechteren kognitiven Leistung verbunden sind.

In der Studie wurde die Wechselwirkung von körperlicher Aktivität und Schlaf auf die kognitive Alterung untersucht. Die Daten wurden zwischen dem 1. Januar 2008 und dem 31. Juli 2019 von 8958 Teilnehmern im Alter von 50-95 Jahren erhoben, wobei die Teilnehmer alle zwei Jahre über einen Zeitraum von 10 Jahren befragt wurden.

Die Ergebnisse zeigten eine U-förmige Verbindung zwischen Schlafdauer und kognitiver Leistung. Sowohl Schlafen zwischen 6 und 8 Stunden pro Nacht als auch höhere körperliche Aktivität waren unabhängig voneinander mit einer besseren kognitiven Funktion verbunden. Während zu Beginn der Studie Teilnehmer mit höherer körperlicher Aktivität und optimalem Schlaf höhere kognitive Punktzahlen hatten als diejenigen mit niedriger körperlicher Aktivität und schlechterem Schlaf, veränderten sich die kognitiven Verläufe nach 10 Jahren. Bei Teilnehmern, die weniger als 6 Stunden pro Nacht schliefen, wurde ein schnellerer kognitiver Abbau festgestellt, selbst bei denjenigen, die zu Beginn der Studie eine höhere körperliche Aktivität zeigten.

Es wurde festgestellt, dass der rasche Abbau bei Menschen in ihren 50ern und 60ern stattfand, während bei Teilnehmern ab 70 Jahren die kognitiven Vorteile von körperlicher Aktivität trotz des kurzen Schlafs erhalten blieben.

Die Forscher schlossen daraus, dass der kognitive Nutzen von mehr körperlicher Aktivität zu Beginn der Studie nicht ausreichte, um den schnelleren kognitiven Abbau bei kurzem Schlaf auszugleichen.

Fazit aus dem Artikel:

  1. Regelmäßige körperliche Aktivität bietet Schutz vor altersbedingtem kognitivem Abbau.
  2. Die Verbindung von körperlicher Aktivität und Schlaf ist entscheidend für langfristige kognitive Gesundheit.
  3. Eine Schlafdauer zwischen 6 und 8 Stunden pro Nacht ist mit einer besseren kognitiven Funktion verbunden.
  4. Menschen, die weniger als 6 Stunden pro Nacht schlafen, können einen schnelleren kognitiven Abbau erleben, selbst bei höherer körperlicher Aktivität.
  5. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Förderung der kognitiven Gesundheit, der sowohl körperliche Aktivität als auch ausreichenden Schlaf berücksichtigt.

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