Im Mittelalter – wir sprechen hier über einen Zeitraum von etwa vom “Untergang des Weströmischen Reiches” in der Mitte des 5. Jahrhunderts, bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, dem “Zeitalter der Entdeckungen und Erfindungen”, also einem Zeitraum von ca. 1000 Jahren. Um diese Zeit gab es in den Städten Deutschlands nur wenige aus Stein gebaute Häuser. Die Häuser der reicheren Stadtbürger sahen anders aus als die der einfachen Handwerker.

Die Mitglieder einer Lebensgemeinschaft lebten überwiegend in Häusern mit meistens ein, seltener mit bis zu drei Räumen, von denen noch einer mit dem Vieh geteilt wurde. Der eine Raum war für die häusliche Arbeit, für die geselligen Zusammenkünfte, als Ess- und Trinkstube und zugleich als Schlafzimmer und zwar für beide Geschlechter, für die Frauen und für die Mägde, für die Herren und ihre Knechte.

Der bäuerliche Haushalt war meist ein Familienbetrieb, den eine um Gesinde und Gesellen erweiterte Kernfamilie bildete. Die mittelalterliche Wohnung war um den Herd, der einzige Wärmequelle im Haus aufgebaut und somit war die Küche Mittelpunkt des Lebens und alle schliefen dem Klima entsprechend um den Ofen.
Handwerker und Tagelöhner schliefen im Wohnraum, der meist zugleich als Küche diente. Dienstboten verfügten häufig sogar schon über eine eigene kleine Kammer, in die sie sich zurückziehen konnten.

Das Nebeneinander von Schlafen, Kochen, Körperpflege und Arbeit verschiedener Personen war völlig normal. Das allerdings war nicht gerade sehr hygienisch und es wurden einige Krankheiten verbreitet, die zu wahren Epidemien führten.

Es war üblich, dass sich mehrere Personen eine Lagerstatt teilten. Die Unterschicht (Bauern, Arbeiter) schliefen in gemeinsamen Schlafräumen und so teilten sich Familien mitsamt Kindern, Onkeln und Tanten, Dienern, Gesinde und Leibeigenen das Lager. So war es üblich, dass vor allem Kinder im Bett der Eltern übernachteten. Vor allem in kalten Nächten brauchte man Wärmeflaschen, oder die Kinder legten sich beidseits der Großmutter um sie zu wärmen.
Nur Personen die viel Geld besaßen, konnten sich ein Schlafzimmer leisten. Dieser Raum, das Schlafzimmer, hatte zu dieser Zeit einen hohen Wert und somit Bedeutsamkeit. Daraus folgt, wer ein Schlafzimmer besaß, hatte auch somit die Macht gegenüber dem gesellschaftlichen Ganzen.

Das Bett diente nicht nur dem verheirateten Paar als Schlafplatz, sondern auch dessen Kindern. Für uns unbegreiflich ist die Tatsache, dass das Bett auch den Geschwistern, den Dienstboten und gar Fremden angeboten wurde. Daraus resultierte wohl ein Aufruf wider die Unzucht: “Wolle Gott, dass es Brauch in Frankreich werde, Kinder in ihrem Bettchen allein schlafen zu lassen, oder allenfalls Brüder und Schwestern miteinander, wie es in Flandern der Brauch ist.”
Die Schlafstätten der Pagen umgaben das Bett des Ritters und sie waren ihm mit dem
Kopfende zugewandt. Im “Roman de Tristan” von Béroul (ca. 1175) begibt König Artus sich in Gesellschaft seiner Ritter und Vertrauten zur Ruhe.

In dem Ende des 11. Jahrhunderts rekonstruierten Kloster Cluny wurden zwei Schlafzimmer für Gäste hergerichtet, davon eines mit 40 Strohsäcken für die Männer und eines mit 30 Strohsäcken für die Frauen.
Die Mönche  hatten im Mittelalter zwar Einzelbetten, sie waren jedoch im gemeinsamen Schlafsaal, um die Bettstatt des Abts angeordnet, so dass dieser verfolgen konnte  ob die Vorschriften und Regeln von Sitte und Anstand gewahrt wurden. Der heilige Benedikt riet seinen Mönchen, voll angekleidet und mit zugeschnürtem Gürtel im Einzelbett zu nächtigen. Diese Vorschrift verbannte die Mönche auf frostige Pritschen oder Wandbänke.

Auf der Burg Reifenstein bei Sterzing ist der Schlafstall der Knappen mit mehreren Bettkisten in den fünf bis 6 Personen schliefen noch gut erhalten.
Das änderte sich Im zwölften und dreizehnten Jahrhundert. Ab dann waren auch die Bett- oder Schlafkammern bereits mit einer gewissen Bequemlichkeit ausgestattet. Meist stand das zweischläfrige Ehebett in der Kemenate, und sie diente bei Tage als Aufenthaltsort für die Schloss