Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen steigt stetig an. Der Bedarf an regionaler Hilfestellung folglich auch. Oft gibt es unbegründet Hemmungen, den Facharzt oder das Schlaflabor aufzusuchen. Ein Gespräch mit dem Hausarzt sollte auf jeden Fall geführt werden. Kann dieser körperliche bzw. organische Ursachen ausschließen, so wird er Sie aufgrund der vielschichtigen Ursachen an einen Experten weiterleiten. Doch hören Sie auch immer kritisch auf ihren eigenen Körper. Viele Patienten werden fälschlicherweise mit Psychopharmaka behandelt. Die eigentliche Ursache der Symptome, der gestörte Schlaf, bleibt dabei unerkannt.

Die nachfolgenden möglichen Ursachen sollen einen Überblick über die Komplexität von Schlafstörungen geben. Im Idealfall sollten diese Punkte interdisziplinär betrachtet bzw. abgearbeitet werden.

  1. Schlechte Schlafgewohnheiten (Licht, Lärm, Essen, Trinken, Zeiten, usw.)
  2. Schlechte Lebensgewohnheiten (Ernährungsmangel, Bewegungsmangel, Technische Einflüsse, …)
  3. Einflüsse des Bettes (Matratze, Kissen, Schlafplatz, Umfeld, …)
  4. Permanenter Dauerstress (seelische und oder körperliche Überforderung, Ängste)
  5. Akute körperliche Einflüsse (Schnarchen, Wechseljahre, Schilddrüse, …)
  6. Eigene Lebensumstände (Perfektionismus, Dinge erzwingen, usw.)
  7. Persönliche Enttäuschungen (Spezielle Sorgen und Ängste, Depressionen, Todesfall)
  8. Permanente Krankheitseinflüsse (Apnoe, RLS, Organisches, Medikamenteneinnahme, …)

Hierzu braucht es oft Einzelgespräche oder direkte Abklärung je nach Bereich.

Jeder kann etwas für seinen Schlaf tun. Sei es durch Einzelgespräche mit Experten, Gruppentrainings in Schlafschulen oder im Selbststudium.

  1. Einzeltraining
  2. Gruppen Trainings
  3. Selbstlern Programme

1. Einzelgespräche  (Schlafcoaching)

Individuelle Einzelgespräche sollten insbesondere bei seelischen Problemen mit Experten oder bei Selbsthilfegruppen geführt werden. Diese können dann zu den jeweiligen Partnern vermitteln. Allein das Reden über die eigene Problematik, verbessert häufig schon die Situation.

Einzelgespräche bieten sowohl Psychologen, Präventologen, Ärzte, Schlaflabore, Baubiologen und Schlafcoaches oder Bettenfachgeschäfte an. Je nach Schwerpunkt der Schlafberatung, sollte mit dem relevantesten Bereich begonnen werden.

Weitere Infos finden Sie übrigens hier: https://www.markus-kamps.de/schlafcoach/

2. Schlafschule – Gruppen Training

Immer wieder werden wir im Forum der Schlafkampagne auch zum Thema Schlafschule gefragt. Hierbei stechen 3 unterschiedliche Arten von Schlafschulen hervor.

Die Durchführungszeiten variieren. Entweder 8-Wochen Kurse, Wochenendkurse oder Impulstage. Es gibt Sie heimatnah bei Spezialtrainern und kompetenten Schlafpartnern oder heimatfern an speziellen Schlafkliniken. Sie haben alle aber die gleiche Grundidee, nämlich Menschen mit Schlafstörungen zu helfen.

Wir unterteilen Sie in drei Gruppen: W, M und N

Gruppe W = Wissensorientierte Schlafschulen
Wissen- und  Wissenschaftsorientierung mit umfangreicher Theorie stehen hier im Mittelpunt  

Gruppe M = Methodenorientierte Schlafschulen
Methoden- und Entspannungsorientierung mit ausgiebiger Praxis stehen hier im Mittelpunkt

Gruppe N = Netzwerkorientierte Schlafschulen
Aufklärung- und Vermittlungsorientierung mit Sonderthemen stehen hier im Mittelpunkt

Mittlerweile gibt es auch Mischformen der jeweiligen Gruppen.  

Darüber hinaus gibt es auch Schlaftrainingsprogramme zum Selbststudium sowohl in Buchform, wie z.B. “Kleine Schlafschule, Der Schlaftrainer, Gute Nacht Training FID” oder aber auch online.  

a) Wissenschaftliche Betrachtung (Gruppe W)
Der Erfinder der 1. Schlafschule ist Prof. Dr. Zulley. Pionier der Schlafforschung und Vorbild wenn es um die wissenschaftliche Herangehensweise in Schlafschulen geht. Das Schlafverhalten und die Schlafgewohnheiten werden beleuchtet und analysiert und durch Wissensvermittlung das Bewusstsein verändert. Zusätzlich wird auch bedingt (Modellhaft) die eigene Stressreduzierung besprochen, indem man verschiedenste Methoden zum Stressabbau innerhalb des Seminarwochenendes kennen lernt und einige Anwendungen übt. Verpflegung und bestimmte Anwendungen sind im Preis enthalten!

Die Priorität liegt in der Betrachtung des Schlafverhaltens und der Gewinnung von Schlafwissen. Das Ziel: Anwendung einer speziellen Schlafhygiene.

(Meist Wochenendkurse) Preise ca. 250-350 €              
Bezuschussung der Krankenkassen möglich

b) Entspannungsorientierte Schlafschulen (Gruppe M)

Sind von der Nachhaltigkeit sehr wirksam, denn dort wird bewusst schlechter Schlaf und das Schlafverhalten zunächst ausgeblendet. Das Schlafverhalten sowie Schlafgewohnheiten beleuchten Sie meist durch Selbsterkenntnis, gekoppelt mit Entspannungsübungen. Der Schlüssel liegt in der Stressreduzierung und bei einer Verhaltensänderung der inneren Einstellung:  „Ich muss doch schlafen“

Indirekt und eher sehr begrenzt, werden auch hier wichtige Inhalte zum Schlafverhalten vermittelt. Häufig zwischen den Übungen, welche dadurch anders aufgenommen und durch die innere Spiegelung des eigenen Schlafverhaltens besser verstanden werden. Der Prozess entwickelt sich durch die Durchführungsform des Wochenendkurses mit immer wieder aktiven Schlafübungen sehr schnell. Somit ändert sich Ihr Schlaf-, Tages- und Stressbewusstsein. Zur ständigen Auffrischung und zum erlernen neuer Übungen gibt es auf  Wunsch Auffrischungstage.

Als Methoden werden hier AT – Autogenes Training, PMR – Progressive Muskelrelaxation oder SS – Sounder Sleep oder ein Online-Video-Kurs eingesetzt.    

Die Priorität liegt in der ständigen Anwendung von verschiedenen Übungen zum Abbau des Tagesstresses oder die Wissenspyramide des Schlafes und somit die Hilfe zur Selbsthilfe durch viele Infos zum besser einschlafen und durchschlafen!

(Meist Wochenendkurse oder Einzeltraining) Preise variieren
Bezuschussung Krankenkasse nur bedingt möglich  

c) Methoden und netzwerkorientierte Schlafschulen (Gruppe N)

Hier werden konkret vor und nach der Wissensvermittlung weitere Themen behandelt wie z.B.:

  • Bettwaren
  • E-Smog
  • Allergien
  • Einschlafen
  • Durchschlafen

Schlafgewohnheiten werden angesprochen und Netzwerkpartner zu den Methoden  PME / AT (Stressreduzierung) oder Bettenpartner empfohlen. Auch E-Smog Berater, Feng Shui Berater oder Schlaflabore werden empfohlen. Die Schlafschule ähnelt ansonsten eher dem Mix aus wissenschaftlicher Aufklärung und Praxis. Der Name Schlafschule steht hier jedoch nicht konkret für den Kurs, sondern für den fortlaufenden Prozess immer wieder Aufklärung zum Thema Schlafstörungen zu liefern. Deshalb ist der Kurs nicht immer ein Kurs sondern mal ein Thementag, ein Impulsvortrag oder ein Schnuppertag.
Je nach Region ist das Angebot unterschiedlich. Eine Schwierigkeit kann aber sein, dass diese Angebote nicht regelmäßig stattfinden oder man selbst nicht immer Zeit findet. Hier sind natürlich Online-Angebote flexibler. Die Kurzimpulse sind 1-2 Stunden meist am Abend oder innerhalb der Woche mittags und können häufig kostenfrei oder mit reduzierten Kosten in Anspruch genommen werden. Weiterführende Informationen finden Sie z.B. hier: KZGS

Die Priorität liegt in der Vermittlung an Netzwerkpartnern, welche in der jeweiligen Situation helfen können. 

Bezuschussung der Krankenkasse nur bei Kursen nicht bei Einzelthemen 

Grundsätzlich kann man festhalten:
Jede Art der Schlafschule kann für Sie gut sein. Sie sollten die Auswahl nach Ihren Schlafbesonderheiten auswählen. Wenn Sie unsicher sind, besuchen Sie besser alle drei Arten von Schlafschulen. Dies ist besser, als nichts zu unternehmen.

3. Selbstlern-Programme (Bücher oder Online-Schlaftraining)

Viele Informationen und Wissen rund um das Thema Schlaf können natürlich auch durch Bücher oder Online-Trainings angeeignet werden. Selbst elementar wichtige Dinge zur Schlafverbesserung, wie z.B. die Schlafhygiene, bringen bereits Erfolg. Eine gute Schlafhygiene (Zeiten und Schlafverhalten) sowie Stressreduzierung oder der richtige Umgang mit dem Thema Sport sind für den Schlaf sehr wichtig. Vor allem sollte vor dem Schlafen der Kopf frei sein. Das alles kann man erlernen und ist vielen vielleicht nicht so bewusst. Auch wenn Sie körperlich so müde sind, dass Sie nicht so lange zum Einschlafen benötigen, kann es aber durchaus sein, dass Ihre Schlafqualität dennoch schlecht.

Außerdem weiß die Wissenschaft, dass übermäßiger Stress bzw. nicht verarbeiteter Dinge des Tages, der letzten Wochen oder sogar aus der Vergangenheit als Wecker der Psyche gelten. D.h. gerade dann, wenn die Schlafhormonausschüttung sich verändert, treten häufig zu gleichen Zeiten Aufwacheffekte ein.

Fazit

Klären Sie den Tag. Nehmen Sie sich auch mal Zeit für sich und beachten Sie die Schlafhygiene.
Wenn Sie dann mal wach sind, denken Sie einfach: “Ja, wenn ich schon nicht schlafe, dann ruhe ich mich halt eben aus”. Bitte nur keinen Schlaf erzwingen wollen!

Wenn Sie aber unter Anleitung mehr für Ihren guten Schlaf tun möchten, dann besuchen Sie
auch andere Webportale oder lesen sich hier auf unserer Seite ein. Ein Blick in unserer Forum ist zudem auch immer hilfreich.

Eine weitere interessante Wissensplattform zum Selbststudium: Die Sleep-Performance-Academy

Viel Erfolg und eine gute Nacht!