In der Schlafmedizin ist Schlaftrunkenheit eine Aufwachstörung, die zu den NonREM-Parasomnien gezählt wird. Nach dem Aufwachen kommt es hierbei zu Orientierungsstörungen, Benommenheitsgefühlen und konfusen Handlungen. Der Körper hat die Aktivitäten noch nicht ganz hochgefahren. Dies passiert dann, wenn man direkt aus einer Tiefschlaf-Phase aufwacht und kann bis zu bis zu 15 Minuten andauern.

Ein Forscherteam der Stanford University ging diesem Phänomen auf die Spur und man stellte fest, dass etwa einer von sieben Erwachsenen davon betroffen ist. Für die Studie befragten Maurice Ohayon und sein Team knapp 16.000 Erwachsene zwischen 18 und 102 Jahren. Insgesamt über 15% der Befragten gaben an, im letzten Jahr unter der Aufwachstörung gelitten zu haben, davon wiederum die Hälfte mindestens einmal pro Woche.

Schlaftrunkenheit tritt bei bis zu 17 % der Kinder bis zum 13.Lebensjahr und bei 4 % der Erwachsenen familiär gehäuft und bei Männern und Frauen gleichermaßen auf.

Damit sind die Beschwerden weiter verbreitet, als allgemein angenommen.

Obwohl die Betroffenen einen wachen Eindruck machen, ist die Wahrnehmung und Verarbeitung äußerer Reize und die Reaktion darauf eingeschränkt. Handlungen erscheinen zwar zielgerichtet, sind aber oft inadäquat. Das Sprechen ist schleppend. Anschließend können sich Betroffene teilweise nicht oder nur bruchstückhaft an diesen Zeitraum erinnern. Schlaftrunkenheit kommt nach spontanem Erwachen oder Erwecken aus dem Tiefschlaf vor, kann aber auch bei morgendlichem Erwecken oder aus Tagschlaf heraus auftreten. Anschließend können sich Betroffene teilweise nicht oder nur bruchstückhaft an diesen Zeitraum erinnern

Die Ursachen für Schlaf- und Aufwachstörungen sind vielfältig. Als begünstigend für das Auftreten wird forciertes Erwecken, Schichtarbeit, Schlafentzug, Schlafapnoe oder Medikamenten- und Alkoholeinnahme gehalten. Auch der Gebrauch von Antidepressiva könnte hiermit in Zusammenhang stehen.



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