Früher schliefen die Menschen meist zu mehreren in einem Bett. Sie wärmten sich gegenseitig und entwickelten starke Gefühle der Geborgenheit. Im Mittelalter veränderten sich die Schlafgewohnheiten:
man erkannte, dass auch in der engsten Partnerschaft jeder Mensch eines gewissen Freiraums bedarf, denn in Bauern- oder Bürgerhäusern, auf Burgen und Schlössern: Jeder hatte seine eigene Schlafkammer. In diesem Zusammenhang ist es interessant, zu wissen, dass das Wort “Beischlaf’ daher rührt, dass man dazu das Schlafgemach des Partners aufsuchen musste.
Das Doppelbett kam gegen Ende des Mittelalters auf und führte zunächst nur die Wohlhabenden nachts wieder zusammen. Heute ist es aus der Partnerschaft kaum mehr wegzudenken.
Der Schlaf zu zweit ist selbst bei größter Zuneigung aber nicht immer ein Vergnügen, er will gelernt sein. Auch wenn viele Paare beim Einrichten eines Schlafzimmers mehr an die optische Wirkung des Raumes denken, beim nächtlichen Schlaf erweisen sich andere Kriterien als wichtig. Nicht nur die Raumumgebung, Außengeräusche, Raumklima usw. entscheiden über den guten Schlaf, sondern auch verschiedene Schlafgewohnheiten sowie die Beschaffenheit des Doppelbettes selbst.
So mancher nächtliche Kleinkrieg entsteht durch verschiedene Schlafgewohnheiten. Da will der eine noch lesen, der andere ist schon müde; da schnarcht einer und
weckt den anderen. Einer schläft lieber hell, der andere dunkel, und das Fenster muss für den einen geöffnet, für den anderen besser geschlossen sein.
Menschliche Schlafgeräusche können sowohl den eigenen Schlaf als auch den des Partners stören. Dies kann im besten Fall nur durch getrennte Schlafzimmer gelöst werden. Trotz der Nachteile wollen die meisten Paare lieber gemeinsam einschlafen und aufwachen. Sie ziehen Nähe und Geborgenheit dem ruhigeren Schlaf vor. Je länger ein Paar bereits das Bett teilt, desto schwächer reagieren beide auf die Bewegungen des Mitschläfers.
Kurz: Man kann sich nicht nur auseinander leben, sondern auch auseinander schlafen!
Dennoch lassen sich einige Fehler beim Schlafen im Doppelbett vermeiden. Grundsätzlich gilt: Seinen persönlichen Freiraum braucht jeder Mensch, auch im Schlaf! Deshalb sollten Paare immer Doppelbetten mit zwei getrennten Rahmen und Matratzen wählen. Einteilige Rahmen haben große Nachteile, denn die Bewegung des einen Partners wird immer auf den anderen übertragen. Außerdem ist es bei einer durchgehenden Matratze mit der Gewichtsverteilung schwierig: Wer leichter ist, rutscht automatisch zum schwereren Partner hinüber. Beide werden so im Schlaf gestört.
Zwei Rahmen und zwei Matratzen vermeiden das Problem und sie lassen sich individuellen Schlafbedürfnissen anpassen. Die Matratzen können in verschiedenen Härtegraden gewählt und die Unterfederung kann individuell eingestellt werden. Nur so lassen sich lieb gewonnene Bettgewohnheiten beibehalten, z.B. kann der eine mit einem hochgestellten Kopfteil noch bequem lesen, während der andere noch oder bereits ruhig schläft. Jeder Mensch braucht sein eigenes Bett, das sich nur seinem Körper, seinem Gewicht und seiner Wirbelsäule stützend und entlastend zugleich anpasst. Selbst wenn der eine dann einmal ruhelos schläft, werden die Bewegungen nicht auf den Partner übertragen.
Selbstverständlich müssen Matratze und Unterfederung geräuscharm sein. Schließlich wechselt jeder Mensch 20- bis 40-mal pro Nacht seine Schlaflage. Ein knarrender Rahmen, eine quietschende Matratze stören nicht nur den eigenen Schlaf. , Ganz wichtig ist auch, dass zwei Schlafpartner zwei Bettdecken haben. Der oft unbewusste – weil im Halbschlaf stattfindende – Griff nach der Bettdecke kann zu Schlafstörungen führen.
Abzulehnen ist das “Grand lit” der Franzosen, nur 130 bis 150 cm breit, mit gemeinsamer Matratze, einer Kopfrolle und einer einzigen Zudecke. Es ist ganz klar, dass sich hier auch die leiseste Regung auf den Bettpartner überträgt.
Das Wissen um die Probleme der Doppelbetten kann eine wertvolle Hilfe bei den Beratungsgesprächen des Bettenfachhandels sein.
Na dann guten Schlaf