Schlafstörungen oder schlechter Schlaf beschäftigt viele Menschen insbesondere jetzt bei der Zeitumstellung
Dies bestätigt in einem Interview mit der Schlafkampagne auch der Präventologe und Schlafberater Markus Kamps aus Leidenschaft
Leider wird dem Schlaf und auch dem Bett zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn also nichts getan wird gibt es einen volkswirtschaftliche Gesamtschaden jedes Jahr durch Personen, die an behandlungsbedürftigen Schlafstörungen leiden von ca. 20,3 Mrd. ohne Zusatzkosten von Unfällen und Verletzungen bedingt durch Übermüdung und fehlender S c h l a f k o m p e t e n z.
Und sicherlich werden die Schlafstörungen in dieser neuen wirtschaftlichen, politischen und terrorgeprägten Krisensituation nicht weniger. ODER ?
… Herr Kamps, warum bekommt Schlafen, insbesondere Schlafstörungen ein immer breiteres Medieninteresse?
M. Kamps: Schlafstörungen verursachen heute nachgewiesenermaßen einen Milliardenschaden in der Volkswirtschaft. Immer mehr Studien wie die letzte DAK Untersuchungen zeigen, wie wichtig der gesunde und erholsame Schlaf wäre und das Schlafstörung auch immer mehr werden.
Mittlerweile sind Stoffwechselschwierigkeiten bei zu kurzem Schlaf genauso bekannt wie Schlaflosigkeit verbunden mit Stress bei Kindern oder über biomechanische Zusammenhänge bei zu häufigen Bauchlagen. Breites Themeninteresse am „Schlaf“ der Bevölkerung als auch wissenschaftlich evaluierte Daten sind eine ideale Ausgangsvoraussetzung für die Presse.
Der Verbraucher will mehr wissen über Schlaf, keine Scham mehr über Mittagsschlaf oder die Vorliebe von Schlafen zum Entspannen und Endschleunigen.
… Herr Kamps, was muss bei der Zeitumstellung beachtet werden?
Da am Sonntag, 26. März 2017, um zwei Uhr nachts die Uhren wieder von der Winter- auf die Sommerzeit umgestellt werden sollten Sie sich zumindest jetzt drauf einstellen.
Dies bedeutet eine Stunde weniger Schlaf, was bei vielen Menschen die eh schon Schwierigkeiten mit dem Schlaf oder Bett haben zu vermehrtem Druck und Angst vor der Nacht führt. Das muss nicht sein. Diese körperlichen
und psychischen Umstellungsreaktionen, vor allem auch Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus können vermieden werden wenn Sie eine stufenweise Umstellung gerade bei Kindern oder bei Schlafgestörten dürchführen. Es handelt sich dabei lediglich um eine Stunde, doch wie Chronobiologen herausgefunden haben beeinträchtigt die Zeitumstellung unsere innere Uhr doch stärker als bisher angenommen. Untersuchungen ergaben auch, dass sich der Körper so gut wie gar nicht auf die Sommerzeit einstellt. Dieses Ergebnis ist für die Chronobiologen ein Beweis dafür, dass unsere innere Uhr die Zeitumstellung mehr oder weniger ignoriert. Die soziale Uhr rückt im Sommer zwar eine Stunde nach vorne doch unsere innere Uhr befindet sich zu der Zeit noch in der Ruhephase. Die Zeitumstellung zur Sommerzeit zwängt unsere innere Uhr also in eine Art Zwangskorsett, aus dem sie erst zur Umstellung im Oktober wieder freikommt. Bei der Umstellung im Frühjahr von der normalen Zeit auf die Sommerzeit wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Das bedeutet: Stehen Sie normalerweise am Morgen um 7.00 Uhr auf, ist es dann eigentlich erst 6.00 Uhr. Die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hat sich allerdings noch nicht umgestellt. Ihr Blutdruck und Ihre Pulsfrequenz sind noch im Dunkel-Rhythmus. Ihnen fehlt die eine Stunde Schlaf. Sie sind müde, unkonzentriert und fühlen sich schlapp, vielleicht sind Sie auch gereizt oder leiden unter Verdauungsproblemen. Abends dagegen fühlen Sie sich fit, obwohl es 23 Uhr ist und Sie normalerweise um diese Zeit Schlafen gehen. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Zeitumstellung ähneln also einem Mini-Jetlag. Es handelt sich dabei lediglich um eine Stunde, doch wie Chronobiologen herausgefunden haben beeinträchtigt die Zeitumstellung unsere innere Uhr doch stärker als bisher angenommen.
Bitte, vermeiden Sie unnötige Schlafhilfen wie Fernsehen, Medikamente oder Alkohol. Der Organismus braucht einfach die nötige Zeit, sich an die Veränderungen anzupassen.
TIPPS ZUR ZEITUMSTELLUNG
- Eine „häppchenweise“ Anpassung an die Sommerzeit ist bei überempfindlichen, meist älteren oder kränklichen Menschen sinnvoll. Das heisst etwa 5-7 oder 7-10 Tage vor der Zeitumstellung jeden Tag ein wenig früher ins Bett gehen und früher aufstehen. So kann man sich an die „verlorene Stunde“ besser anpassen.
- Wer kann, sollte am Tag nach der Zeitumstellung morgens einfach eine Stunde länger liegen bleiben und dann die erste Woche ruhiger angehen.
- Üppige Mahlzeiten am Abend sollten in der Umstellungsphase
- vermieden werden. Wer Verdauungsprobleme hat, sollte schrittweise die Zeiten für Mahlzeiten verändern. Auch übermäßiger Konsum von Kaffee, Tee, Nikotin ist in den ersten Tagen der Zeitumstellung nach Möglichkeit zu vermeiden. Genügend Flüssigkeit (Wasser) verteilt über den Tag trinken (3 % vom Körpergewicht).
- Gerade auch während der