Wie wirkt sich Schlaf auf die sportliche Leistung aus?

Erholsamer Schlaf ist für Leistungssportler extrem wichtig. Körperliche und mentale Stärken können nur aus Phasen der Ruhe gewonnen werden. Besonders nach sportlicher Aktivität hat der Körper einiges zu erledigen. Die Erholung und der Aufbau von Muskeln sowie Kraft und Ausdauer werden gefördert. Schlafmangel hingegen spiegelt sich in schlechteren Reaktions- und Erholungszeiten sowie Leistungseinbußen wieder. Eine Studie aus dem Jahr 2000 zeigte, dass eine schlaflose Nacht einen ähnlichen Effekt auf die Reaktionszeit hat, wie ein Blutalkoholpegel von 0.5 Promille. Ganz gravierend ist zudem das steigende Verletzungsrisiko.

Man geht davon aus, dass guter und erholsamer Schlaf eine Leistungssteigerung von ca. 1 bis 3 Prozent ermöglichen kann. Das mag sich zwar relativ wenig anhören, macht aber im heutigen Spitzensport bereits den entscheidenden Unterschied aus. Die Schlafdauer ist nicht immer der Faktor Nr. 1. Unser Körper holt sich in der Regel den Schlaf, den er braucht. Folglich kann und darf ein Spitzensportler auch ruhig mal 10 Stunden schlafen. Im Extremfall, z.B. nach Wettkämpfen sogar bis zu 12 Stunden. Markus Kamps hat den Schlafforscher Albrecht Vorster bezüglich der Schlafdauer im Spitzensport interviewt.

Interview mit Albrecht Vorster

Über den Schlafforscher Albrecht Vorster

Albrecht Vorster

Wenn wir die Nacht stören, stören wir unseren Körper, wenn er gerade besonders aktiv ist.


Der Neurobiologie und Schlafforscher Albrecht Vorster arbeitet in einem der führenden Zentren in der Behandlung von Schlafstörungen im Universitätsklinikum Bern (Inselspital). ­Er ist mehrfacher Science-Slam-Gewinner. Wenn er nachts nicht gerade arbeitet oder schläft, macht Albrecht Vorster Musik, zum Beispiel in der Neurowissenschaftler-Band ‚Hippocamblues‘.

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