Immer noch ist das Vorurteil zu finden, mit Federn und Daunen gefüllte Bettwaren seien für Hausstaubmilben-Allergiker nicht geeignet. Fälschlicherweise wird deshalb gelegentlich empfohlen, die Daunen- und Federbettwaren gegen andere Füllmaterialien auszutauschen.
Dabei ist klar, dass Federnantigen nur eine außerordentlich marginale Rolle in der direkten Auslösung von Beschwerden bringt. Eine Arbeit von Linna und Mitarbeitern zeigte schon 1994, dass bei mehr als 80 % der in einem Test auf Federn positiv reagierenden Probanden ebenso positive Reaktionen auf die Hausstaubmilbe nachweisbar waren.
Es ist deshalb ein Gerücht, dass Allergiker auf den Luxus von Daunen- und Federbetten verzichten müssen. Federn und Daunen stehen definitiv nicht auf dem Speiseplan der Hausstaubmilden!
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass in Zudecken mit Federfüllung praktisch keine Hausstaubmilben zu finden sind. Denn: Nicht die Federn ernähren die Milben, sondern der Mensch selbst. Was die Tierchen anlockt, sind die Hautschuppen des Menschen. Und davon verliert er genug: pro Tag etwa 0,5 bis 1 Gramm. Eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass nur 0,25 Gramm ausreichen, um mehrere Tausend Milben über lange Zeit zu ernähren.
Somit kann auf der Grundlage der derzeit existierenden Literatur und auf Grund von Erfahrungen von Hautärzten festgestellt werden, dass das Bettfedern-Allergen (Keratin) für die Auslösung allergischer Reaktionen praktisch keine Bedeutung hat, da die allergene Potenz des Federn-Allergen als außerordentlich gering bzw. minimal eingestuft werden kann.

Weltweit besteht die Einschätzung, dass das Bettfedern-Antigen selbst in allergologischer Hinsicht als eigenständiges Antigen unbedeutend ist.
Die Empfehlung bei Patienten mit Atemwegserkrankungen federnhaltige Kissen und Zudecken zu entfernen sollte deshalb aus der weiterführenden Literatur gestrichen werden.

siehe auch „Nomite“



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