Die Stiftung Warentest hat 23 Anti-Schnarchprodukte getestet, die laut Hersteller das Schnarchen mindern oder sogar verhindern sollen.
Viele Betroffene und deren Partner sind auf der Suche nach einer Lösung gegen das nächtliche “Sägen”. So ist das stundenlange Schnarchen für viele Paare eine Belastungsprobe. Nicht selten zieht dann eine Partei auf das Sofa oder sogar in ein getrenntes Schlafzimmer um. Für die meisten Paare jedoch keine zufriedenstellende Lösung. Kann man überhaupt etwas gegen Schnarchen tun? Einige Hersteller versprechen, dass ihre Produkte dabei helfen können das Schnarchen zu minimieren oder sogar zu verhindern. Ob die Produkte wirklich halten, was sie versprechen, hat die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Test untersucht und dafür 23 Hilfsmittel getestet. Doch so einfach ist es nicht, denn bevor man zu Hilfsmitteln greift, muss man zunächst seinen eigenen Schnarchtyp kennen.
Wodurch wird Schnarchen verursacht?
Schnarchen ist ein allgemeiner Begriff für das Geräusch, das manche Menschen beim Atmen im Schlaf machen. Es gibt viele verschiedene Arten von Schnarchgeräuschen, aber letztlich entsteht Schnarchen durch Vibrationen im Rachenraum, vornehmlich des weichen Gaumens. Im Grunde genommen entsteht Schnarchen bei manchen Menschen, weil sich die Muskeln im Körper während des Schlafs entspannen, so dass diese vibrieren können, wenn Luft an ihnen vorbeiströmt. Die Ursachen des Schnarchens ähneln denen, die eine ernstere Erkrankung namens obstruktive Schlafapnoe verursachen. Deshalb ist es wichtig zu erkennen, ob nicht eine obstruktive Schlafapnoe vorliegt. Bei der Schlafapnoe wird die nächtliche Atmung blockiert. Das kann ernste gesundheitliche Probleme zur Folge haben. Wer sich hier also nicht ganz sicher ist, sollte unbedingt mit seinem Arzt über sein Schnarchen sprechen. Weitere Informationen finden Sie auch in dem Ratgeber geben Schnarchen und Schlafapnoe.
So testet Stiftung Warentest
Die Hilfsmittel wurden auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse von Experten beurteilt. Zudem baten die Tester um Studien und Belege, die die Werbeaussagen und den Nutzen beweisen. Diese Belege und Studien wurden dann zusammen durch die Experten überprüft.
Die Produkte wurden in folgende Kategorien unterteilt:
- Rückenlage verhindern
- Unterkiefer verlagern
- Nase freihalten
- Mund geschlossen halten
- Sonstige Produkte wie Akupressurringe
Die Stiftung Warentest hebt hervor, dass es kein Allheilmittel gegen das Schnarchen gibt und individuelle Faktoren der Betroffenen eine Rolle spielen. So teilt die Stiftung Warentest das Ergebnis in 2 Gruppen ein. Bei der ersten Gruppe handelt es sich um Produkte, die nicht geeignet sind. Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um Produkte, die als Hilfsmittel gegen das Schnarchen ausprobiert werden können.
Diese Hilfsmittel gegen Schnarchen sind einen Versuch wert
Aufgrund nicht überzeugender wissenschaftlicher Nachweisbarkeit, sind einige Produkte für nicht geeignet qualifiziert worden. Darunter z.B. Kopfbänder und Ringe. So ist es nachvollziehbar, dass Akupressurringe in diese Kategorie fielen. Die Idee dieser Produkte beruht darauf, dass Druck auf einen bestimmten Bereich des Fingers ausgeübt wird (asiatische Handakupunktur). Die Stellen am Finger sollen die Atemwege öffnen. Doch eine wissenschaftliche Wirksamkeit dieser Produkte konnten die Experten nicht finden. Die nachfogenden Produkte aus drei Kategorien sind laut Stiftung Warentest jedoch einen Versuch wert, solange die Ursache für das Schnarchen bekannt sind. Hilfreich können Produkte sein, die die Rückenlage verhindern, den Naseneingang freihalten oder den Unterkiefer vorschieben.
1. Rückenlage verhindern
Die meisten Menschen schnarchen in der Rückenlage. So liegt es Nahe, diese Schlaflage zu verhindern. Das kann durch Westen oder T-Shirts mit eingenähten Luft- oder Schaumstoffkissen erreicht werden.