Rituale sind ein Vorgehen nach festgelegter Ordnung und deshalb ist unter einem Ritual eine Handlung nach festgelegtem, immer wiederkehrenden Ablauf zu verstehen.

Ein Ritual kann also die allmorgendliche Gymnastik, die Zigarette nach dem Essen oder ein bestimmter wiederkehrender Ablauf zur Einschlafzeit sein.

Das geht natürlich kaum auf Knopfdruck, daher sind Einschlafrituale für Kinder aber auch für Erwachsene sehr sinnvoll.

Was bei Kindern schon seit Jahren erfolgreich funktioniert, ist für viele Erwachsene nur schwer vorstellbar. Doch wenn man nachts besser schlafen will, dann ist es durchaus sinnvoll, wenn man sich eine gewisse Routine gönnt. Immer gleicher Ablauf zur Beendigung des Tages und zum Einschlafen.

Durch kleine und effektive Tricks ist es durchaus möglich, dass gestresste Menschen schon nach wenigen Tagen deutlich besser schlafen können. Wichtig ist, dass wenn sich die Familie für ein Einschlafritual entschieden, sollte es regelmäßig durchgeführt werden und nicht immer wieder von Lust und Laune abhängig gemacht werden

Einschlafrituale für Kinder

  • Trinken eines bestimmten Getränks vor dem Schlafengehen.
  • Schmusen
  • Aufziehen einer Spieluhr
  • Erzählen einer Geschichte
  • Vorlesen eines Buches
  • Abendgebet
  • Gute-Nacht-Kuss
  • Vorsingen oder gemeinsames Singen eines Schlafliedes
  • Fernsehen (frühestens ab dem Kindergartenalter) empfehlenswert. Die Sendung, sollte kurz und kindgerecht, wie zum Beispiel das Sandmännchen, sein.
  • Kuscheltiere und Tücher
  • Ein „Schlaflicht“ brennen lassen
  • Die Tür einen Spalt offen lassen, sodass etwas Licht und die vertrauten Stimmen der Eltern ins Kinderzimmer dringen können.

etc.

Einschlafrituale für Erwachsene können z. B. sein:

  • Kräutertee trinken
  • noch die letzte Nachrichtensendung in Fernseher oder Radio zu verfolgen
  • die Lieblingsmusik zu hören
  • einige Zeilen zu lesen
  • ein Gebet zu sprechen
  • den Tag Revue passieren zu lasse
  • Zimmer lüften
  • Tagebuch schreiben, um die Gedanken vom Kopf aufs Papier zu bringen

Fehl am Platze ist aber:

  • Fernseher im Schlafzimmer
  • kurz vor dem Schlafengehen noch einen aufregenden Krimi lesen

Am Schlafmedizinischen Zentrum der Berliner Charité ist man in Hinblick auf die Einschlafrituale für Erwachsene zu dem Schluss gekommen, dass zwei grob kategorisierte Gruppen von Schläfern unterschiedliche Einschlafrituale zur Verfügung stehen:

  1. Die erste Gruppe sind Erwachsene, denen als Einschlafritual Bewegung empfohlen wird. Sicherlich kann Sport auf wunderbare Weise auch einschlaffördernd sein, aber nur wenn zwischen dem Sport und dem Zeitpunkt des Zubettgehens zwei bis drei Stunden liegen, in denen der Körper langsam wieder herunterfahren kann.
  2. Die zweite Gruppe kann mit dem Überbegriff „Ruhegruppe“ charakterisiert werden. Bei ihnen ist Bewegung als Einschlafritual gänzlich ungeeignet .Für sie gelten die Einschlafrituale wie Lieblingsmusik hören, den Tag Revue passieren zu lassen etc.

Einschlafrituale sind für Kinder und Erwachsene schlaffördernd, wenn sie regelmäßig und gleichen Ablauf durchgeführt werden.



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