Die Bettwanzen – auch Hauswanzen – genannt, sind darauf spezialisiert, in den Schlafplätzen von gleichwarmen Lebewesen – vor allem Menschen – zu leben und sich von deren Blut zu ernähren. Bettwanzen gelten als klassische Parasiten.

Über die erst en Bettwanzen wurde nachweislich bereits vor über 3.500 Jahren berichtet. Man vermutet, dass die Bettwanze ursprünglich aus Asien stammt, oder auch aus Höhlen des mittleren Ostens, in denen sich damals zeitgleich sowohl Menschen wie auch Fledertiere aufhielten. Seit dem Altertum ist die Bettwanze im Mittelmeerraum bekannt, jedoch nach Europa gelangte sie erst im 17. Jahrhundert, als die Menschen anfingen sich Wohnungen zu bauen.

Seitdem haben sich die Bettwanze stark verbreitet und wurden zu einer weltweiten Plage und einer verbreitete Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts nahmen Bettwanzen rapide ab und galten eigentlich als ausgerottet, seit sie in den 50er-Jahren mit chemischen Keulen wie DDT beseitigt wurden. Dieser Einsatz ist in Deutschland seit 1972 verboten.

In den USA gab es 2011 eine Bettwanzen-Epidemie. Seit etwa 13 Jahren ist in Europa, vor allen Dingen Dänemark, Schweiz und Deutschland eine fortschreitende Zunahme von Befällen mit Bettwanzen zu verzeichnen, denn Bettwanzen sind Weltreisende und werden leicht in Gepäck, Kleidung, Bettwäsche und Möbeln transportiert. Urlaubs und Geschäftsreisen, die Zunahme des internationalen Warenwirtschaftsverkehrs, vermehrte Umzüge von Hausrat sowie der Kauf von Secondhand Möbeln begünstigen die Verbreitung von Bettwanzen in ganz erheblichem Maße.

Am Berliner Tropeninstitut führt Biologin Karolina Bauer-Dubau seit dem Jahr 2000 ihre eigene Statistik. Damals gab es 32 Anfragen im Jahr zu Bettwanzen, 2013 waren es 251.Genaue Zahlen aber gibt es jedoch nicht, da die Wanzen im Unterschied zu Zecken keine Krankheitsüberträger und somit nicht meldepflichtig sind.

Die meisten Menschen haben nie Bettwanzen gesehen und deshalb werden die 3,8 bis 5,5 Millimeter großen gelbbrauen bis rotbraunen Plagegeister mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 6 bis 12 Monaten gar nicht erkannt.

Wie bemerkt man Bettwanzen?

Bettwanzen werden nur selten und nur bei gezielter Suche entdeckt; denn sie sind nachtaktiv und eher mit der Nase als mit dem Auge wahrzunehmen, denn in von Wanzen befallenen Zimmern herrsch meist ein charakteristischer, süßlicher Geruch. Ihr Kotspuren erinnern an Fliegendreck, kleine schwarze Pünktchen auf der Tapete oder dem Bettrahmen weisen auf sie hin. Nur drei bis zehn Minuten benötigen sie, um die Menge an Blut aufzunehmen, die sie für ihre weitere Entwicklung brauchen. Wegen örtlich betäubender Wirkstoffe im Speichel wird der Stich aber nicht sofort bemerkt. Oft erst nach einer Woche bemerkt man einen starken Juckreiz und oft blutunterlaufene und juckende Pusteln oder Quaddeln auf der Haut.

Was kann ich gegen Bettwanzen unternehmen?

Die meisten Menschen sind zunächst regelrecht geschockt, wenn ein konkreter Verdacht auf einen Befall mit Bettwanzen besteht. Sind sie erst einmal ins Schlafzimmer eingedrungen, verstecken sie sich dort in allen denkbaren Ritzen, Spalten, Hohlräumen aller Art und hinter Tapeten. Daher ist auch der Spitzname für die Bettwanzen „Tapetenflunder“. Sie suchen sich auch eine andere Bleibe, z.B. hinter Lichtschaltern, in Bilderrahmen und Scheuerleisten.

Hat man Bettwanzen erst einmal eingeschleppt sind sie schwer wieder loszuwerden, denn sie können in ihren Verstecken selbst ohne Nahrung über ein halbes Jahr überleben.

Ein großes Problem besteht in der raschen Ausbreitung von Bettwanzen. Es gilt daher, die frühzeitige Erkennung eines Befalls sicherzustellen, um so einer Massenvermehrung im gesamten Gebäude zuvorzukommen, denn wenn sich die Indizien für einen Befall mit Bettwanzen verdichten, ist guter Rat teuer.

Panik und Hektik sind die allerschlechtesten Ratgeber beim Thema Bettwanzenbekämpfung, deshalb sollten Sie auf keinen Fall versuchen, das Problem durch unbedachte Bekämpfungsaktionen und sog. Hausmittel gegen Bettwanzen selber zu lösen. Es wird nicht gelingen. Eine nachhaltige Bekämpfung von Bettwanzen können nur Kammerjäger durchführen, denn diese kennen sich mit dem Problem genau aus. Bettwanzenbekämpfung ist beratungs- und arbeitsintensiv und hat viele Komponenten. Sie beginnt mit einer sorgfältigen Befallsermittlung, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Es gibt vielerlei Verfahren der Bekämpfung, deren Ausführungen hier zu weit führen würden.

Fest steht, dass immer häufiger Kammerjäger in Deutschland von Menschen gerufen werden, die Bettwanzen in der Wohnung haben. Das Problem verschärft sich. Waren es vor zehn Jahren noch zwei bis drei Meldungen pro Jahr, sind es jetzt zwei bis drei Meldungen pro Woche.