Auf der Fachmesse Heimtextil werden alljährlich in Frankfurt neue Trends gesetzt, Produkte und Innovationen aus aller Welt präsentiert – sowohl von etablierten als auch von noch ganz jungen Unternehmen und Designern. Wir haben mit Meike Kern, Objektleiterin der Heimtextil, über ihre persönlichen Highlights und zentrale Themen der Messe gesprochen.

„Above and beyond“ ist das Motto der Heimtextil 2015 – und es geht um Trends. Was steckt dahinter, und welche Design-Trends stehen rund ums Bett im Fokus?

Kern: „Above and beyond“ steht für die Vielfältigkeit und Vielschichtigkeit der Heimtextil. Mit über 2.700 Ausstellern ist die Heimtextil die größte Plattform für Wohn- und Objekttextilien und verzeichnet 2015 erneut einen Ausstellerzugewinn. Im Fokus stehen hochwertige Bettwäsche-Designs, bei denen die Hersteller zunehmend auch auf digitale Druckmethoden setzen. Hier sehen wir weiterhin ein sehr großes Potenzial, zumal beim digitalen Drucken inzwischen sehr hohe Qualitäten erreicht werden und Ressourcen geschont werden können. Häufig wiederkehrende Designs sind Tiermotive und ethnologisch inspirierte Muster.

Ein Trend, der schon in den letzten Jahren immer stärker in den Vordergrund rückte, ist das Schlaf- bzw. Bettklima. Woher kommt das Bewusstsein dafür?

Kern: Generell erleben wir in den letzten Jahren, dass Menschen ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein entwickeln. Nicht umsonst sind Entschleunigung, Wellness oder Nachhaltigkeit viel gebrauchte Schlagwörter unserer Zeit. Ich denke, dass sich Menschen auch deshalb bewusster mit dem Thema Schlafen auseinander setzen und sich um gute Bedingungen für einen gesunden Schlaf bemühen.

Die eigenen vier Wände und deren Gestaltung gewinnt an Bedeutung – welche Farben, Formen und Materialien liegen im Trend?

Kern: Die Frage nach den Trends tangiert ein sehr komplexes Thema. Im Auftrag der Heimtextil haben sich sechs internationale Designagenturen seit März 2014 mit den Trendthemen der kommenden Heimtextil beschäftigt. Dabei haben sie angesagte Farben, Materialien und Designs definiert. Die Ergebnisse der Trendanalyse stellt unser neues Heimtextil Trendbuch detailliert vor. Vor allem aber wird ein Besuch der Heimtextil im Januar dazu Aufschluss geben.

Ich lege allen Besuchern besonders unseren neuen „Theme Park“ ans Herz – in der Halle 4.0, im Zentrum der Messe. Hier, im neuen Inspirationsareal, erfahren Sie anschaulich alles Wissenswerte rund um die neuen Designthemen. Auch hier spielt das Thema „Well being“ eine Rolle. Es wird einen eigenen „Colour- Pavillon“ und eine „Material Gallery“ geben und viele weitere Visualisierungen zu den Trends von morgen.

Im Schlaf will man sich nicht bloß wohlfühlen und entspannen – es geht auch um Umwelt- und Gesundheits- bewusstsein. Inwiefern spiegelt sich das auf der Heimtextil?

Kern: Textilien, die gesundheitlich unbedenklich und auch ökologisch und sozial fair produziert sind, spielen eine große Rolle auf der Heimtextil. Mit einer Reihe von Maßnahmen möchten wir von Veranstalterseite die Aufmerksamkeit verstärkt auf zertifizierte Produkte richten. Dazu gibt es auf der Heimtextil erstmals ein „Green Village“, ein Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit“. Hier stellen sich Siegelgeber, Zertifizierer und Interessensgruppen vor. Besuchern und Ausstellern möchten wir damit Möglichkeiten zur Beratung und Aufklärung bieten.

Zudem haben wir am Messefreitag spezielle Vorträge und eine geführte Tour über die Messe auf dem Programm. Und es wird auch wieder einen „Green Directory“ geben, ein Ausstellerverzeichnis von Anbietern zertifizierter Produkte.

Wie sieht ihr persönliches Wohlfühlklima im Schlafzimmer aus? Welche Materialien bevorzugen Sie, welche Farben? Und warum?

Kern: Was die Farben angeht, dominieren in meinen vier Wänden sanfte, ruhige Pastelltöne – gepaart mit viel Weiß. Bei der Bettwäsche bevorzuge ich Makrosatin. Wichtig sind mir sehr weiche Stoffe von hoher Qualität. Mein Ideal von einem Zuhause gleicht einem Minikosmos, der an das „Lifestyle“-Konzept der Halle 11 angelehnt ist – ein Ort der Entspannung und Entschleunigung. Ganz nach dem Motto: Treat yourself nicely.

Was ist Ihr persönliches Highlight rund ums Bett auf der diesjährigen Messe? Und warum?

Kern: Ich freue mich vor allem auf die zahlreichen neuen Labels, die auf unserer Plattform für junges Design „New & Next“ ausstellen. Überwiegend in den Hallen 9 und 11 präsentieren sich äußerst interessante und vielversprechende Branchenneulinge. Es handelt sich dabei um Start-up-Unternehmen und junge Designer, die mit frischen Produktideen für neue Impulse am Markt sorgen. Zum ersten Mal können sich übrigens auch im heimtextilen Bereich Unternehmen zu „New & Next“ anmelden. Außerdem bin ich sehr gespannt auf die Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode, die nach einjähriger Pause mit einer inspirierenden Präsentation die Halle 11 bereichern wird!