Klassischerweise spielt bei der Auswahl von Decken- und Kissenbezügen sowie Betttüchern die Optik eine zentrale Rolle. Ob Comicfiguren und bunte Muster bei Kindern, gedeckte Farben oder Florales in späteren Lebensjahren: erlaubt ist, was gefällt und was mit Einrichtung und Farbgestaltung des Schlafzimmers harmoniert. Doch auch wer es farbenfroh, grell und extravagant mag, sollte nicht übertreiben und eventuell einmal den Praxistest mit weniger Aufdringlichem machen – denn beruhigende Farben und Designs wirken sich beruhigend auf das Gemüt aus.
Die optische hat ebenso wie die haptische Gestaltung von Textilien viel mit dem persönlichen Erleben zu tun. Genau darum geht es auch im Heimtextil Theme Park, der die Designtrends 2015 / 2016 erlebbar machen soll – auf der Messe in Frankfurt ebenso wie zu Hause und unterwegs im Trendbook und online. „Wir sind Menschen, keine Konsumen- ten“: Das Motto des Theme Parks scheint symptomatisch für die heutige Zeit in seinem Widerspruch. Denn natürlich geht es um den Konsum, aber er soll kein Selbstzweck sein. Vorbei die Zeiten, in denen der Mensch sich reduzieren ließ und einfach kaufte, was ihm dargeboten wurde? Vielleicht.
Fakt ist, dass Sinnlichkeit und Nachhaltigkeit an Relevanz gewinnen, man will keine Wegwerfprodukte mehr, sondern Produkte fürs Leben. Schon dies ist ein Trend für sich, den die Heimtextil ebenso aufgreift wie das Trends-Team um Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam. „Experience“ lautet daher das übergreifende Thema, aufgeteilt in vier Kategorien:
Sensory
setzt ganz auf den Wohlfühlfaktor: Wie fühlt sich etwas an, wie sieht es aus? Passt es zu mir, gefällt es mir, fügt es sich nahtlos in meine Rückzugsräume ein?
Mixology
weist über das Individuelle hinaus. Textilien sind oft konservativ, das soll hier aufgebrochen werden mit kulturübergreifender Inspiration, mit Experimentellem und Neuem, mit künstlerischen und unorthodoxen Ansätzen.
Discovery
wagt den Blick ins Weltall: Welche Materialien finden sich außerhalb unseres Planeten, welche Eigenschaften haben sie, was können wir von ihnen lernen, wie können sie gewohnte Erfahrungen aufbrechen, unseren Blick verschieben? Passend dazu erleben die klassischen Space-Töne Schwarz und Dunkelblau ein elegantes Revival der Zeitlosigkeit
Memory
setzt folgerichtig genau dort an. Wie verbindet sich Altes mit Neuem, wie kommen Erfahrungen und Erinnerungen des Wohlfühlens mit dem Avantgardistischen zusammen? Experience ist ein symbiotisches Experiment, das Trends setzt, indem es Vorhandenes collagiert, Neues absorbiert.