Das Thema Schlaf bewegt uns alle. Hatte man keine gute Nacht, fängt der Tag auch nicht gut an und meist geht er leider so weiter… Seit vielen Jahren bringen die Ärzte und Wissenschaftler der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) mit immer neuen Erkenntnissen Bewegung in das Thema Schlaf. Die Schlafmedizin als relativ junge medizinische Disziplin hat in den zurückliegenden Jahren bereits vielen Menschen, die unter Schlafproblemen leiden, geholfen, diese zu erkennen und zu behandeln. Und die Gesellschaft hat noch viele
medizinische und gesellschaftliche Bereiche im Visier, bei denen Handlungsbedarf besteht. Vom 9. – 11. November 2017 begeht die DGSM das 25-jährige Jubiläum ihrer Jahrestagungen und erwartet dazu wiederum etwa 2000 schlafmedizinisch tätige und interessierte Mediziner in Münster. Im Interview erläutern die Kongresspräsidenten Prof. Dr. med. Svenja Happe, neurologische Chefärztin der Klinik Maria Frieden Telgte, und Univ.-Prof. Dr. med. Peter Young, Direktor der Klinik für Schlafmedizin und Neuromuskuläre Erkrankungen des Universitätsklinikums Münster und Chefarzt der Klinik für Beatmungs- und Schlafmedizin am Clemenshospital Münster, warum es sich lohnt zur Jahrestagung nach Münster zu kommen und welchen persönlichen Stempel sie dem DGSM-Kongress 2017 geben möchten:

Liebe Frau Professor Happe, lieber Herr Professor Young, Sie sind die Kongresspräsidenten der 25. Jahrestagung der DGSM. Freut man sich in diesem Falle besonders über sein Amt und wie wird sich dieses Jubiläum in der Jahrestagung abbilden? 
Es stellt für uns eine ganz besondere Freude dar, die diesjährige 25. Jahrestagung der DGSM ausrichten zu dürfen. Die Schwerpunkte des Kongresses konnten durch uns mitgestaltet werden. Die Betonung, dass die Neurologie, das Gehirn und die Motorik eine besondere Funktion in der Entstehung von Schlaf und von Schlafstörungen haben, wird in diesem Kongress besonders stark hervorgehoben werden.

Welcher Gedanke steckt hinter dem Kongressmotto „Schlaf bewegt!“?
Schlaf ist eine ganz besondere Ausdrucksform eines körperlichen Zustandes, der eher durch wenig Bewegung geprägt ist. In der Schlafmedizin sind jedoch sehr viele Schlafstörungen gerade durch auffällige Bewegungen im Schlaf gekennzeichnet. Zum anderen hat sich in den letzten Jahren gut gezeigt, dass Schlaf und Schlafstörungen ein wichtiger Motor für körperliche und psychische Gesundheit sind und auch, dass das Thema Schlaf und Schlafstörungen die Gesundheitsfürsorge, aber auch die Krankheitsentstehung in besonderem Maße bewegt hat.

Warum lohnt es sich zur DGSM-Jahrestagung 2017 nach Münster zu kommen?
Welche Highlights erwarten die Teilnehmer? Will man einige Highlights benennen, so sicherlich das Eröffnungssymposium mit Carlos Schenck dem Erstbeschreiber der Rem-Schlafverhaltensstörung und die Symposien zu den Themen Kinderschlaf und Atmungsstörungen im Schlaf sowie die Vorstellung neuer kontaktloser Messverfahren von Bewegungen im Schlaf. Die Vorträge rund um das Kongressmotto Bewegung im Schlaf sind generell lohnenswert. Zum anderen ist die Stadt Münster ein sehenswerter Tagungsort mit charmanter Atmosphäre. Alle Ziele sind gut fußläufig erreichbar. Die reizvolle Innenstadt wird einen guten Rahmen für die 25. Jahrestagung der DGSM bilden. Und wir meinen, dass die Teilnehmer sich auch besonders auf den Gesellschaftsabend in der Diskothek Jovel freuen dürfen.

Welches sind aktuelle Schwerpunkte in der Schlafforschung?
In der Schlafforschung stellt derzeitig die Erforschung der Fragen um die Entstehung von schlafbezogenen Atmungsstörungen weiterhin einen wichtigen Schwerpunkt dar. Auch die Therapiemöglichkeiten dieser Atmungsstörungen sind von besonderer Wichtigkeit. Daneben sind insbesondere die neurologischen und physiologischen Grundlagen für Schlaf und Schlafstörungen sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit von besonderer Bedeutung.

Welche persönliche Ausrichtung werden Sie der Jahrestagung geben?
Die Hervorhebung besonderer neurologischer Themen liegt uns sehr am Herzen. Des Weiteren haben wir jedoch auch an der einen oder anderen Stelle die Aspekte um die ökonomischen Situationen und die politischen Verhältnisse für die Schlafmedizin hervorgehoben. Wir gehen davon aus, dass mit unseren Themen und unserer Ausrichtung diese 25. Jahrestagung ein sehr bewegter und auch bewegender Kongress werden wird.

Und worauf freuen Sie sich am meisten?
Wir freuen uns natürlich ganz besonders auf das von uns persönlich gestaltete Eröffnungssymposium, in dem wir eine besondere Würdigung neurologischer Themen hervorrufen und auch den Aspekt der gesellschaftlichen und medizinischen Perspektiven für die Schlafmedizin hervorheben. Des Weiteren freuen wir uns auf einen regen Austausch mit vielen KollegInnen bezüglich der aktuellen Themen zu Schlaf und Schlafmedizin und das unterhaltsame Begleitprogramm.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview wurde uns bereitgestellt von: Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH


Mit über 2200 Mitgliedern aus allen Bereichen der Medizin, Psychologie und Naturwissenschaften ist die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) die größte schlafmedizinische Fachgesellschaft in Europa. Mehr als 300 Schlaflaboratorien sind nach den Qualitätsrichtlinien der DGSM akkreditiert. Die Gesellschaft veranstaltet regelmäßig wissenschaftliche Kongresse und Fortbildungen und beteiligt sich an der Erstellung von medizinischen Leitlinien und Fachpublikationen. Die Intensivierung schlafmedizinischer Fortbildungsangebote und Empfehlungen zu präventiven Maßnahmen werden auch künftig eine besondere Bedeutung in der DGSM haben.

Auf der Homepage der Gesellschaft unter www.dgsm.de stehen zum Beispiel Ratgeber für Patienten, die an Schlafstörungen leiden, zum Download zur Verfügung, es finden sich deutschlandweit Kontakte von Schlaflaboren und eine Vielzahl weiterer Informationen.

Das gesamte Programm der Jahrestagung und alle wichtigen Kongressinformationen sind ersichtlich auf der Homepage www.dgsm-kongress.de.