Am 05.09.2020 ist „Kopfschmerztag“, was uns den Anlass gibt, Sie auch aus physiotherapeutischer und präventologischer Sicht darüber zu informieren. Wichtig ist uns Ihnen das Wissen leicht verständlich zu vermitteln, wie auch praktische Übungen und Kopfkissenwissen an die Hand zu geben. Mehr zu diesem Thema lesen Sie ebenfalls in den Artikeln „Schmerz lass nach!

Unserer Meinung nach erlernt man praktisches Wissen besser anwendungsorientiert. Daher ist es uns ein großes Anliegen und eine Freude, Ihnen aktuelle Therapieerfahrungen aus 9 Jahren mit Kopfschmerz- und Migränepatienten und 20 Jahre bettrelevantes Lagerungswissen weiter zu geben. Im Folgenden lesen sie ein Ranking der häufigsten Ursachen.

1. „Der Klassiker“: Muskuläre Verspannungen und Faszienverklebungen

Diese am häufigsten vorkommenden Ursachen spielen bei den meisten Kopfschmerzpatienten die Hauptrolle. Typische Verursacher sind die Schulter- und Nackenmuskulatur, wie auch die Kopfmuskulatur. Hier gibt es oberflächige und tiefsitzende Muskeln, die in diesem Fall eine zu hohe Spannung bekommen haben. Diese Spannung entsteht durch einen monotonen Berufsalltag, viel Auto fahren, kombiniert mit zu wenig Bewegung. Motto:“Was rastet, rostet“. Unsere Muskeln sind flexible Strukturen, die dosiert im vollen Bewegungsausmaß genutzt werden wollen. Ist dies nicht der Fall, verkürzen diese. Hinzu kommen die immer bekannter werdenden Faszien, die zum einen die Muskeln umhüllen und zum anderen wie eine zweite Haut unter der Kopfhaut sind. Diese wollen, wie die Muskeln, bewegt und gedehnt werden. Weiterhin brauchen sie ausreichend Flüssigkeit um gleiten zu können. Ist beides nicht gegeben, so entsteht über Jahre oder Jahrzehnte hinweg die Verspannung, die dann typischerweise für ein Ziehen von hinten her über den Kopf oder seitlich an den Schläfen hinauf verantwortlich ist.

Übung
Der therapeutische Vorschlag hierbei ist es, die verhärteten Muskelgruppen vorzuwärmen um dann kreisend zu massieren oder der Länge nach mindestens 1-2 Minuten aufzudehnen. Legen Sie als weiter Übung Ihre Hände flächig auf die verspannten Kopfmuskeln und dehnen diese nach oben. Ertasten Sie auf dem Kopf schmerzempfindliche Stellen, drücken Sie diese mit der Fingerkuppe mindestens 40 Sekunden lang, bis sich der Schmerz gelöst hat.

Beachte bei der Lagerung mit dem Kopfkissen: Vor der Kissenwahl die verspannten Muskeln behandeln lassen oder selbst für Entspannung sorgen. Daher sollte das Kissen auch in gewisser Weise anpassungsfähig sein. Je nach Spannungssituation der Muskeln, sollte das Kissen auch Schichten haben, die heraus oder dazu genommen werden können. Hier sind Schaum oder Latexkissen sehr zu empfehlen.


2. Der „Verbissene“: Kieferproblematik

Ein immer mehr zunehmendes Krankheitsbild, wogegen Zahnärzte manuelle Therapie als Mittel zur Wahl ausstellen können. Einseitiges Kauen, Pressen der Zähne im Alltag oder Büro, wie auch das Knirschen im Schlaf, sind die häufigsten Ursachen für Kieferbeschwerden, sei es im Gelenk oder der Kaumuskulatur. Die Betroffenen merken es in der Regel erst einmal nicht, da es eine Art unterbewusste Kompensation ist. Die innerlich aufgebaute Spannung wird auf diesem Wege vom Körper ausgedrückt. Da der Mensch in der heutigen Arbeitswelt zu sehr gefordert ist und unter Strom steht, meldet er sich eben so. Vor allem nachts wird das Erlebte durch Pressen – Beißen oder Knirschen verarbeitet, weswegen es den meisten erst klar wird, wenn der Zahnarzt sie auf abgerieben Eckzähne hinweist. Durch diese Problematik verursachte Schmerzen sind typischerweise seitlich einseitig. Wie oben schon kurz erwähnt, kann ein speziell auf Kiefertherapie geschulter Physiotherapeut hierbei helfen, indem er die verhärteten Muskeln und das Kiefergelenk behandelt. Sie selbst sollten sich Ihrem Stress bewusst werden, um ihn peu à peu abbauen zu können. Wichtig ist aber auch, die schmerzhaften Kaumuskeln weich zu massieren. Sie finden sie ganz leicht, indem Sie auf die Backenzähne beißen. Sie können Sie, wie auch oben schon beschrieben, flächig oder punktuell behandeln.

Beachte bei der Lagerung mit dem Kopfkissen: “Die Beißer” haben meist auch Probleme in den oberen Halswirbeln, daher sollte der Übergang Kopf – Atlas – Axis besonders gut gestützt werden, damit dieser Bereich nachts zur Ruhe kommen kann. Es gibt eine Vielzahl von Kissen auf dem Markt, hier empfiehlt sich jedoch ein Kissen welches gut formbar ibs. in der Seitenlage ist und bleibt. Faserkissen mit Lageplatten oder auch flexible Latexkissen bis hin zu stärker ge