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Gut Schlafen ist zur Zeit nicht ganz einfach – Corona Schlaf – Beitrag in 3 Teilen

Der Tag des Schlafes wurde vor 20 Jahren ins Leben gerufen um auf die Bedeutung des Schlafes für die eigene Gesundheit aufmerksam zu machen. Das Datum wurde von den Initiatoren geschickt gewählt, denn der 21.06. ist in unseren Breitengraden der längste Tag und folglich die kürzeste Nacht, auch bekannt als die Sonnenwende.

Dieser Tag soll uns daran erinnern, wie wichtig der Schlaf für Gehirn und Körper, also unsere Gesundheit ist. Das Verpassen eines guten Nachtschlafes führt dazu, dass man sich tagsüber schläfrig fühlt. Wir widmen den diesjährigen Tag des Schlafes dem Corona Schlaf in 3 Beiträgen als Serie.


Teil 2 – Der Corona Schlaf – Gut schlafen hilft

Gut schlafen und auch gut aufwachen war schon immer körpersystemrelevant und sind in dieser anspruchsvollen Situation von stärkerer Bedeutung denn je.

Die Angst vor einer Infektion mit dem Virus, die Sorge um Verwandte und Freunde, der fehlende persönliche Kontakt und die fehlende Begleitung der Familie sind akute Quellen für emotionale Belastungen, die sich auf das Schlafverhalten auswirken. Die Corona-Krise ist daher auch eine Chance, die seelische, geistige und körperliche Gesundheit auf den Prüfstand zu stellen und deren Wichtigkeit zu erkennen.

Der nächtliche Schlaf ist im Leben des Menschen ein stabilisierendes Element. Er ist wie ein Anker, eine Phase des „zur Ruhe Kommens“ und der Regeneration, in der unser Körper die Kraft sammelt, die er am Tag benötigt, um Gesundheit, Freunde und letztlich Zufriedenheit zu erleben.

Sobald sich jedoch Ängste in den Alltag schleichen, leidet auch der nächtliche Schlaf. Dies hat evolutionäre Gründe: Angst ist immer ein Gefühl der Bedrohung, welches dem Körper signalisiert, das Gefahr im Anmarsch ist. Daher wird der Tiefschlaf blockiert, um auch während des Schlafens möglichst aufmerksam bleiben zu können. Nur in den seltensten Fällen ist in der heutigen Zeit Angst durch eine echte, körperliche Bedrohung gekennzeichnet, dennoch gibt es sie, wie die aktuelle Situation zeigt.

Entschleunigung, aber trotzdem wach

Viele Menschen erleben derzeit eine Phase der Entschleunigung, und sind dafür auch dankbar – dennoch kommt das Leben aus dem Takt und weitere wichtige Anker wie feste Essens- und Arbeitszeiten werden durcheinandergebracht. Auf eine Sache können wir uns jedoch nach wie vor verlassen: Die Sonne, die durch ihr allmorgendliches Erscheinen einen neuen Tag ankündigt und durch ihr Verschwinden abends den Tag abschließt. Dies gibt ein Gefühl von Sicherheit und viele Menschen nutzen die dieses Jahr besonders sonnenreiche Frühlingszeit, um in der Natur zu entspannen. Dies löst Glücksgefühle aus, die für einen Moment die Ängste und Sorgen im wahrsten Sinne des Wortes „überstrahlen“ können.

Dadurch kommt es zu einem paradoxen Gefühlscocktail: Wir fühlen uns überfordert, haben Angst um nahestehende Personen, sind wütend über die getroffenen Maßnahmen , sind jedoch gleichzeitig auch froh über die notgedrungene Entschleunigung und das Abstand nehmen von vielem.

Einschlafen trotz Sorgen

Wer unter Einschlafproblemen aufgrund von Sorgen und ständigen negativen Gedankenschleifen leidet, dem sei ein hilfreicher Tipp gegeben: Es kann sehr wohltuend sein, sich z.B. beim Sport oder ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen mit etwas Positivem zu beschäftigen. Besonders wirksam sind das Schreiben in einem Erfolgstagebuch, oder man kann sich auch die glücklichen oder dankbaren Momente des Tages ins Gedächtnis rufen und niederschreiben. Ein besonders intensives Urlaubserlebnis nochmal zu durchleben, mit all seinen Sinnen spüren und dem nachfühlen. Dies kann Wunder wirken und die Stimmung deutlich heben.

Der Schlaf ist ungemein wichtig und zeigt seine Bedeutung gerade besonders in Zeiten der Unsicherheit, gibt er unserem Leben doch ein gewissen Maß an Sicherheit: Egal was passiert, schlafen müssen wir immer. Wenn das nächtliche Schlafen durch die bereits genannten Probleme jedoch beeinträchtigt wird und man sich nicht selbstständig aus der Situation befreien kann, kann ein Schlafcoach Abhilfe schaffen. Sollte es besonders gravierend sein, ist der Besuch bei einem Schlafmediziner angebracht.

Auch das Stichwort „Digital Detox“ hört man zurzeit immer wieder in den Medien. Während noch vor wenigen Jahrzehnten die Spannungen des kalten Krieges, einer realen Bedrohung, Ängste schürten, sind es heute die Medien, die Kriegs- und Schreckensmeldungen aus der ganzen Welt in unser Leben bringen. Wir sind den Medien überall ausgeliefert, morgens beim Frühstücken schauen wir in die Zeitung, abends sitzen wir vor dem Fernseher und nehmen die Nachrichten auf unseren Smartphones sogar mit in unser Schlafzimmer. Besonders Kinder und Jugendliche sind den Medien und den damit einhergehenden schädlichen Strahlen ausgeliefert und vielen fällt es schwer, längere Zeit offline zu sein. Dies ist insbesondere eine Entwicklung der letzten 10-15 Jahre.

Fakt ist: Häufig fällt in den Medien das Stichwort der “30 Millionen Schlafgestörten” in der deutschen Bevölkerung. Die stellt jedoch eine verzerrte Sicht dar. Vielen Menschen fällt es ab und an schwer ein- und durchzuschlafen, aber nur 10% der Bevölkerung haben echte medizinische Schlafstörungen, die behandelt und zeitnah gelöst werden müssen.

Bei allen anderen handelt es sich um kurzfristige Schlafanomalien, die wie Halsweh, Schnupfen, Fieber, Kopfweh oder andere Krankheiten wieder vorübergehen.

Im Schlaf manifestieren sich gleich mehrere Aspekte des eigenen Lebens und der nächtliche Schlaf, sei er nun gut oder weniger gut, kann uns eine wichtige Auskunft über und selbst geben. Die Qualität des Schlafs wird dabei durch das Dreieck aus Körper, Geist und Seele beeinflusst.

Körperlich ist ein angenehmes Umfeld ausschlaggebend. Das Bett sollte gemütlich, das Licht gedimmt und die Temperatur so wohlig wie möglich sein. Auch der Geist muss zur Entspannung kommen, es hilft sich mit positiven Dingen zu beschäftigen. Wer sich vor dem Schlafengehen noch mit beruflichen Dingen beschäftigt, wird auch eher einen unruhigen Schlaf erleben. Wer hier den „Bogen einmal raushat“ stellt fest, dass ein guter Schlaf in vielen Fällen auch Einstellungssache ist.

Auch unser seelisches Innenleben spiegelt sich im Schlaf wider: Zu starker Perfektionismus und Druck, den man sich selbst auferlegt, kann den Schlaf beeinträchtigen.

Hier kann es helfen, auchmal loszulassen, Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, seine Freizeit zu genießen und die „Seele baumeln zu lassen.“

Zusammenfassend kann man sagen, dass richtig liegen, arbeiten und genießen wichtig ist. Dann können auch andere Erkrankungen ausgeschlossen werden und manchmal durch kleine Veränderungen im Alltag bereits ein deutlich besserer Schlaf erreicht werden. Ein Stichwort lautet hier kognitive Verhaltenstherapie – das Verhalten verstehen und im Zuge der gewünschten Resultate anpassen.

Jeder schläft anders, jeder ist anders, jeder fühlt anders. Wichtig ist, dass jeder seine Grenzen kennen lernt. Der Bettenberater, der Schlafmediziner, der Psychologe, der Physiotherapeut, der Hausarzt, nur durch Selbsterkenntnis können die Herausforderungen interdisziplinär bewältigt werden.

Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht!

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