1. In der Zeit von 18Uhr bis 20 Uhr erleben viele Menschen schlafunabhängig eine leistungsfähigere Phase, als morgens um 8. Dieses Phänomen kann man nützen, noch mal etwas aktiv anzupacken. Danach ist es ratsam, die Arbeitsaktivitäten bewusst zu mäßigen.

2. Ein abendliches Ritual einzuführen, kann den Geist auf den Schlaf einstimmen. Dies kann kurz vor dem geplanten Zubettgehen die Lektüre der Tageszeitung sein, ein Glas Wasser auf dem Nachttisch oder das kurze Sitzen im Sessel, je nach Belieben.

3. Die inneren Schlaffenster beachten. Die Schlafbereitschaft ist nicht automatisch da, weil wir in s Bett möchten oder wir denken, dass es Zeit wäre. Sondern sie kommt wie innere Wellen in verlässlichen Rhythmen, ungefähr alle 90 – 120 Minuten für kurze Zeit und geht dann wieder. Das ist natürlich, und sollte nicht zu Verunsicherung führen. Wie bei einem altmodischen Aufzug, dem Paternoster, wäre es zu entscheiden, ob man jetzt einsteigt, wenn man die aufkommende Schläfrigkeit kurz spürt oder erst beim nächsten Mal.

4. Sofaschlaf ist unbedingt zu meiden. So verführerisch angenehm das Wegnicken vor dem Fernseher ist, so unterbricht der Wechsel ins Bett oft die gemüt- liche Erholung. Wer „ eine Mütze Schlaf“ schon genossen hat, wird oft mit Wachliegen bestraft.

5. Gefühlte Wachzeit halbieren und Schlafzeit verdoppeln. Wir verschätzen uns enorm beim Wachliegen. Meist ist es nur knapp halb so lange, wie wir vermuten. Genauso oft schläft unser Gehirn schon, ehe wir es bemerken.

Schlaftipps

in der Nacht

6. Sich dumm stellen in nächtlichen Wachphasen. Der Mensch hat die Neigung, negative Eindrücke vom Tage in der Nacht zu dramatisieren. Ein konstruktiver Umgang ist selten. Es ist anzustreben, nachts existentiellen Themen bewusst auszuweichen oder diese auf einem Notizzettel zur Beruhigung zu skizzieren, damit man sie bewusst am Tage angehen kann.

7. Ruhebilder sind eine Alternative. Persönliche Vorlieben können als Grundlage der Gedankenreise dienen, man kann probieren, sich in die Lüfte zu schwingen oder schöne Orte aufzusuchen. Belebte Bilder mit Menschen haben sich weniger bewährt, da sie mehrdeutig sind.

8. Schlafprobleme beginnen im Kopf. Schlafprobleme sind meist Tagesprobleme. Klingt wie: selber schuld. Es heißt aber, dass die erhöhte Erregung auch durch aktives Mitarbeiten am Tage wieder verbessert werden kann und kein Schicksal für immer ist. Dafür spricht die Erfahrung vieler Menschen.

9. Aufstehen, wenn man länger als 20 Minuten wach lag. Es ist sinnvoll, etwas Konstruktives zu tun, wenn man eh nicht schlafen kann. Bitte aber das nächste Schlaffenster nicht verpassen, das sich in ca. eineinhalb Stunden öffnen wird. Keine Angst vor verkürztem Schlaf.

10. Medikamente sinnvoll einsetzen. Besser ist es, es ohne chemische Hilfe zu schaffen. Denn die wirksamen Substanzen können auch abhängig machen. Sollten Sie aber nicht aus der bedrücken- den Spirale negativer Erfahrung kommen, so ist es gut, einen schlafmedizinisch erfahrenen Arzt zu konsultieren.