Gibt es die eine Matratze oder das eine Bett, das für alle Menschen gleichermaßen geeignet ist? Die Antwort auf diese Frage lautet eindeutig nein. Denn die Menschen sind so verschieden, dass eine einzige Matratze gar nicht für jeden passend sein kann. Körperliche Unterschiede bei Schulter-, Taillen- und Beckenbreite, beim Körpergewicht oder auch bezüglich der Schlafposition (Bauch, Seite oder Rücken) bestimmen maßgebend die individuellen Anforderungen an die Schlafstätte. Die sind z.B. bei einem großen schweren Mann komplett anders als bei einer kleinen leichten Frau. Schließlich gibt es auch nicht den einen Schuh, der jedem Menschen gleichermaßen gut passt.
Klar ist aber auch: Für den Laien ist kaum erkennbar, ob eine Matratze für ihn geeignet ist. Tatsächlich können vor allem jüngere Menschen auf qualitativ ordentlichen Matratzen problemlos schlafen. Erst im Laufe der Jahre werden die Folgen einer falschen Schlafstätte spürbar.
Hintergrund: Je älter man wird, desto sensibler wird man bezüglich seines Bettes. Normale körperliche Verschleißerscheinungen, steigende Temperatur- und Druckempfindlichkeit sowie vor allem zunehmende Rückenbeschwerden führen dazu, dass sich die Ansprüche an Matratze und Unterfederung zum Teil massiv ändern. Besonders deutlich wird dies nach Bandscheiben-Operationen sowie bei Gleitwirbeln und Arthrose.
Spätestens dann führt kein Weg an einer ausführlichen Beratung bei einem Bettenspezialisten mehr vorbei. Ziel ist es, die Wirbelsäule optimal zu lagern. „Für eine wirkungsvolle nächtliche Entlastung und Regeneration der Wirbelsäule und der Bandscheiben muss das Bett die physiologische Form der Wirbelsäule individuell unterstützen“, weiß Dr. Florian Heidinger, Leiter des Ergonomie Instituts München. In Rückenlage ist dies ein Doppel-S, in der Seitenlage dagegen eine gerade Linie.
Dabei ist ein gutes Bett umgerechnet auf die Nutzungszeit alles andere als teuer. Beispiel: Bei einer Gebrauchsdauer von zehn Jahren kostet eine gute Matratze zum Preis von ca. 900 Euro umgerechnet nicht einmal 25 Cent pro Nacht. Selbst die Ausgabe für ein hochwertiges Bettsystem relativiert sich bei dieser Betrachtungsweise schnell. Schließlich verbringt man während einer angenommenen zehnjährigen Nutzungszeit insgesamt rund 25.000 Stunden in seinem Bett.
Für die notwendige Beratung nimmt man sich im Bettenfachhandel gerne Zeit. Ein ausgiebiges Probeliegen ist dabei Pflicht. Vorher wird der Kunde oftmals regelrecht vermessen und dabei dessen wichtigste Körpermaße ermittelt. Eine Mühe, die sich lohnt. Schließlich liegt man bei einer zehnjährigen Nutzung mehr als 25.000 Stunden in seinem Bett. Ein bis zwei Stunden Beratungszeit sind also gut angelegte Zeit.
Damit man im Geschäft nicht unnötig warten muss, reservieren viele Bettenhändler gerne separate Beratungstermine. Auf Wunsch kommen sie sogar zum Kunden nach Hause – auch nach Geschäftsschluss.