Geiz macht dumm
Gerade in Ziten globaler Krisen schaut man doch mal mehr auf die Erfolgreichen, um gute Ideen für den eigenen Erfolg zu nutzen. Dabei tun sich erschreckende Tatsachen auf. Geizheit macht scheinbar dumm – oder sind Geizige dümmer. Die Schlafkampagne geht dieser Sache nach.
Wer geiz geil findet, muss impotent sein, prankt es als Schmiererei an einer Hauswand. Ein Zitat, welches ein wahren Kern hat. Es geht hier weniger um die sexuelle Leistungsfähigkeit, sondern um das, was sich im Kopf abspielt – die kognitive Impotenz. Gehirnforscher haben unlängst herausgefunden, dass bei der Jagd nach Schnäppchen ein ganz wichtiger Teil des Gehirns aussetzt.
(Angebliche) Schnäppchen würden glücklich machen
Diese Erkenntnis wird auch bei der Gestaltung der Preisschilder genutzt. Bestätigt hat dieses ein Experiment bei einem deutschen Fachhändler. Dieser stellte zwei identische Angebote nebeneinander. Ein Preisschild lobte diesen Artikel zu 399,00 EUR aus, ein Anderes von 699,00 auf 499,00 EUR “reduziert”. Das Angebot mit der angeblichen Preisreduzierung hatte eine hohe Aufmerksamkeit. Das günstigere Angebot interessierte kaum jemanden, obwohl es doch tatsächlich 100 EUR günstiger war.
Dieses Streben nach Schnäppchen ist auch die Grundlage mit besonders wenig Aufwand etwas tolles zu bekommen. Dieser Minimalansatz wird leider von der Industrie und dem Discounthandel forciert. Vergleicht man Produktbeschreibungen unterschiedlicher Qualitäten, so kann der Verbraucher nicht wirklich beurteilen, was gut oder gar besser ist. Ist ein minderwertiges Produkt für einen hohen Mengenabsatz vorgesehen, werden dem Produkt in der Auslobung Superlative hinzugedichtet. Angaben wie “Luxus-Matratze”, “Orthopädisch”, “unverwüstlich” etc. sollen hohe Absatzzahlen sichern. Da zum Beispiel bei Matratzen selten ein echter Vergleich vollzogen ist und der Kaufintervall mit ca. 10 Jahren sehr lang ist, kann eine subjektive Beurteilung kaum erfolgen. So kommt es nicht selten vor, dass ein Käufer eines vermeintlich billigen Produktes zufrieden ist, weil ihm suggeriert wurde, dass er etwas “Tolles” gekauft hat.
In Zusammenarbeit mit der Schlafkampagne wurde ein Untersuchung durchgeführt, bei welcher die zufriedenen Kunden billiger Produkte – zum Testschlafen gebeten wurden. Mit Äußerungen wie: “Oh, dass ist ja angenehm, an meiner Schulter drückt es nicht mehr”, “Ich dachte immer, hart wäre gesünder”, “Hier bleib ich jetzt liegen”, “Mit tränen nicht mehr die Augen”, “Ich spüre den Lattenrost nicht mehr” bestätigten die Probanten den deutlich spürbaren Qualitätsunterschied und Schlafkomfort. Die vorher positive Beurteilung des “billigeren” Produktes fiel nun vernichtend aus.
Ist es die fehlende Vergleichbarkeit, die zur Wahl einer billigeren Matratze führt?
Schlafmediziner begründen dieses mit dem mangelhaften Schlafbewusstsein. Der Schlaf wird von der Mehrheit als notwendiges Übel gesehen. Die Notwendigkeit nächtlicher Prozesse sind den Wenigsten bewusst. Dabei ist ein ungestörter und entspannter Schlaf für das Immunsystem, der geistigen Entwicklung und Regeneration verantwortlich.