Welche Matratze ist bei Rückenschmerzen sinnvoll? Eine individuelle Lösung ist erstrebenswert!

Eine Matratze bei Rückenschmerzen sollte gewissen Anforderungen entsprechen. Sie sollte zu Ihrem Körperbau passen und Sie genug stützen ohne zu hart zu sein. In meinem Artikel über Orthopädische Matratzen habe ich beschrieben, wo die Matratze nachgeben muss und wo diese stützen sollte. Rückenschmerzen können diverse Ursachen haben und eine falsche Schlafposition kann bestehende Reizungen der Wirbelsäule verschlimmern. Auf dem Bild sehen Sie, dass die Wirbelsäule natürliche Krümmungen besitzt. Diese natürliche Wuchsrichtung des Rückens sollte im Schlaf durch eine Matratze möglichst nicht zu sehr verändert werden, da die Bandscheiben sonst nicht optimal gelagert sind. Der Rücken ist komplex aufgebaut und es gibt viele potentielle Strukturen die Schmerzen verursachen können, deshalb sollte nachts der Rücken in einer neutralen Stellung gelagert sein, ähnlich dem Prinzip der Neutral-Null-Methode.

Lassen Sie die Rückenschmerzen nachts nicht schlimmer werden!

Falls Sie tagsüber aufgrund von Rückenschmerzen Ärzte und Physiotherapeuten besuchen und Sie zur Gymnastik oder manuellen Therapie gehen, ist es ratsam sich auch die Schlafsituation näher zu betrachten. Es ist zwar eher unwarscheinlich, dass Sie sich nur durch falsches Liegen den Rücken schädigen, jedoch können Sie degenerierte Strukturen, die chronische Schmerzen verursachen, mit der falschen Matratze noch mehr reizen. Ein unruhiger Schlaf und ständiges Wühlen in der Nacht sind dann die Folge. Die Vitalität nimmt ab und die morgendliche Lust den Tag zu beginnen, hält sich in Grenzen. Zusätzlich wird auch der Tiefschlaf reduziert, wie ein unabhängige Studie der Berliner Charite darlegt. Das Thema Rückenschmerzen ist sehr komplex und es gibt verschiedene Ausprägungen. Rückenschmerzen sind immer vielschichtig und können aus diversen Ursachen hervorgehen. Gesichert ist auch der Zusammenhang zwischen psycho-sozialen Stress und der Entstehung von Rückenschmerzen.

Aber wie enstehen nun die Rückenschmerzen auf einer Matratze?

Schmerzen im Rücken entstehen auf einer Matratze oft durch Kompressionen im Bereich der Wirbelsäule. Wird die natürliche Wuchsrichtung gestört und der Rücken genötigt in eine Position zu kommen, die nicht entlastend ist, werden gelenk-nahe Strukturen gereizt. Über die beweglichen Wirbelkörper wird Druck auf die Bandscheiben erzeugt und die zahlreichen kleinen Gelenkflächen der Wirbelsäule sowie die Nervenwurzeln gereizt. Bei Verschleißerscheinungen des Rücken sind diese Strukturen sehr empfindlichen und benötigen in der Nacht Entlastung und keinen Druck zur Regeneration. Bandscheiben und Knorpel wachsen leider nicht nach und senden bei Überlastung zur Warnung Schmerzsignale in die Muskulatur. Die Spannung in der Muskulatur (auch Tonus genannt) erhöht sich und die Beweglichkeit nimmt ab. Die Schmerzen in den Muskeln sind in der Regel an den Ansätzen zum Knochen hin am größten. Deshalb sind auch die Muskeln und das Bindegewebe oftmals überlastet und gereizt. Aus diesem Grund sollte die Matratze in den Entlastungszonen Schulter und Becken nicht zu hart sein.

Morgens sind die Rückenschmerzen am schlimmsten!

Der Verlauf der Rückenschmerzen ist von der  Nacht zum Morgen hin am schlimmsten, da der Druck in der Wirbelsäule zu dieser Zeit am höchsten ist. Die Bandscheiben saugen sich nachts mit Flüssigkeit voll, um Stoffwechsel und Regeneration voran zu treiben. Das hast zur Folge das Sie morgens tatsächlich auch größer sind als abends und dadurch auch der Druck innerhalb der Wirbelsäule höher ist. Wenn Sie schlecht liegen und einige Bereiche der Wirbelsäule komprimieren, können sich die Bandscheiben dort nicht aufladen, also sich nicht mit der notwendigen Flüssigkeit vollsaugen. Zusätzlich ist der Rücken nachts lange inaktiv gewesen und keinen vertikalen Kompressionen ausgesetzt gewesen. Gelenke benötigen Bewegung und sanften Druck um die benötigte Gelenkschmiere zu produzieren und brauchen morgens einen gewissen Anlauf um wieder auf Touren zu kommen. Dies ist auch der Grund warum morgendliche Gymnastik bei chronischen Rückenschmerzen so hilfreich ist. Es ist also nicht nur eine falsche Matratze, die den Rücken morgens so schmerzen lässt. Eine Matratze die dem Rücken jedoch nicht einmal die Chance gibt, sich über Nacht zu erholen fördert somit aber diese Prozess zu den morgendlichen Rückenproblemen. Die optimale Matratze bei Rückenschmerzen zu finden ist manchmal wie die Quadratur des Kreises. Aus diesem Grund arbeite ich mit Matratzen die man an den Körper anpassen kann.

Tipp 1: Die Matratze sollte so weich wie möglich und so hart wie nötig sein!

Die Matratze sollte weich sein, um gereizte Muskelansätze und das Bindegewebe zu entlasten und um Schulter und Hüfte einsinken zu lassen. Die Matratze sollte aber auch fest sein, um Sie in der Körpermitte zu halten, damit Sie nicht wie einer Hängematte durch hängen.

Tipp 2: Die Matratze muss zu Ihrer Anatomie passen!

Die unterschiedlichen Härtegrade müssen an den richtigen Stellen sein und sich in der Ausprägung an Ihrem Körperbau orientieren! Unter