Ebenso wichtig wie ein gutes und gemütliches Bett ist die richtige Bettdecke. Viele Menschen schwitzen oder frieren nachts, fühlen sich unter ihrer Decke unwohl und vermissen die für einen entspannten Schlaf nötige Gemütlichkeit. Das Schlafklima spielt dabei eine große Rolle und hängt sowohl von der Wahl der Bettdecke als auch von den Gegebenheiten des Schlafzimmers ab. Eine individuelle Schlafberatung beim Fachhändler kann ebenso Abhilfe schaffen wie umfassende Vorab-Information.
Für guten und erholsamen Schlaf spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Das Schlafklima ist dabei besonders wichtig. Man sollte nachts weder zu sehr schwitzen noch frieren, denn beides stört insbesondere die gesundheitlich relevanten Tiefschlafphasen. Einfluss darauf haben die Raumtemperatur und die Wahl der Bettdecke. Hinzu kommen individuelle Befindlichkeiten, weshalb Hersteller von Bettdecken die Nutzer zunehmend in so genannte Wärmegruppen einteilen. Jeder empfindet andere Temperaturverhältnisse für sich als angenehm. Außerdem gibt es ein deutliches Gefälle zwischen Männern und Frauen. Frauen bevorzugen in der Regel eine höhere Schlafzimmertemperatur bzw. eine dickere Bettdecke, da sie eher zum Frieren neigen. Das kann bei einer gemeinsamen Bettdecke im Doppelbett Probleme verursachen. Sollte das Temperaturempfinden von Partnern im Doppelbett stark schwanken, ist der Griff zu zwei Decken ratsam.
Die Bettwaren-Manufaktur Traumina aus Renchen unterteilt beispielsweise fünf Wärmeklassen. Sie reichen von „leichtem“ bis zu „sehr hohem Wärmebedürfnis“. Eine solche Einteilung kann im Rahmen der Schlafberatung helfen, dem Kunden die individuell beste Decke zu empfehlen. Hilfreich ist es, wenn man sich vor dem Kauf selbst die Frage stellt, in welche Wärmeklasse man gehört. Denn eine Generalisierung ist schwierig.
Peter Andres vom Bettwarenhersteller Sanders hält 18° für die Optimaltemperatur im Schlafzimmer. Im heißen Sommer ist das freilich kaum zu halten und auch von der Lage des Schlafzimmers abhängig. Ein Schlafzimmer unterm Dach heizt sich mehr auf als eines im Erdgeschoss. Aus diesem Grund gibt es Sommer- und Winterdecken. Andres: „In den letzten Nächten habe ich weniger gut geschlafen, aber mir ist klar, woran das lag. Die Temperaturen sind gestiegen, und ich schlafe noch immer unter der Winterdecke. Das ist jetzt zu warm.“
Aber warum ist das so? Nachts kühlt der Körper automatisch ab, denn im Schlaf werden zur Regeneration die Körperfunktionen gedrosselt. Ist es unter der Decke zu warm, schmeißt der Körper sein Kühlsystem an: man schwitzt. Man verschafft sich automatisch Kühlung, indem man seine Position verändert, sich teilweise von der Bettdecke befreit – was aber auch nicht unbedingt gut ist, weil dann wieder Körperteile zu kühl werden können. All das regt den Stoffwechsel an, die Körperfunktionen bleiben aktiv und stören den ruhigen Schlaf. Das Ergebnis: Man ist am folgenden Tag unausgeruht und müde.
Ein weiteres Problem des Schlafklimas: der Körper muss nachts atmen können. Sowohl die Matratze als auch die Decke sollten also luftdurchlässig sein. Bei synthetischen Materialien ist das nur selten der Fall. Eine nicht atmungsaktive Schlafumgebung verhindert auch die Schweißverdampfung. Jeder Mensch gibt pro Nacht zwischen 0,3 und 0,9 Liter Schweiß ab. Eine Menge davon sickert in Matratze und Bettdecke, was auf lange Sicht auch zum hygienischen Problem werden kann. Eine atmungsaktive Decke und evtl. eine ergänzende Matratzenauflage (beides waschbar) kann Abhilfe schaffen.
Eine interessante Lösung hat Sanders unter dem Namen Climabalance entwickelt: Bettdecken in unterschiedlichen Variationen, die ihre eigene „Klimaanlage“ bereits mitbringen. In die Decke sind luftdurchlässige Elemente eingearbeitet. Laut Hersteller ließ sich die schlafverbessernde Wirkung in Studien nachweisen. Aber auch diese Decke gibt es in mehreren Wärmegraden und mit unterschiedlichen Füllungen. „Ob ein Kunde nun Daunen, Schafschurwolle, Kamelhaar oder etwas anderes bevorzugt, ist jedem selbst überlassen. Hauptsache ist, dass man sich wohlfühlt. Ein für alle optimales Füllmaterial gibt es nicht“, sagt Andres. „Entscheidend ist auch die Größe der Decke. Ab 1,80 Körpergröße sollte man nicht mehr die Standardmaße nehmen, sondern besser zu einer Bettdecke in 155 mal 220cm greifen, damit auch wirklich der komplette Körper zugedeckt ist.“
Aber Vorsicht: Nicht immer kann sc