942
Quelle: © Corbac40/stutterstock.com

Mit dem Begriff „Schnarchen“ werden Geräusche bezeichnet, die ein Schlafender mit den Atemwegen hervorbringt. Es hat keinen Krankheitswert.

Fast die Hälfte der Bevölkerung zwischen 40 und 70 Jahren, jedoch am meisten Männer, schnarchen und ca. 10% haben die lebensgefährliche Krankheit “Schlafapnoe”, das sind ca. 2.5 Mill.- 3.0 Menschen in Deutschland. Ärzte sprechen sogar von bis 5.0 Mill. Betroffenen. Je älter man wird, desto wahrscheinlicher schnarcht man.

Wir unterscheiden grundsätzlich zwei Formen des Schnarchens:

  • Schnarchen ohne Atemstörung
  • Schnarchen mit Atemstörung (obstruktives Schlafapnoesyndrom), darunter leider ca. 10 % der Bevölkerung siehe Apnoe

Ursachen des Schnarchens:

Wichtig: Schnarchen entsteht in den Atemwegen

Die Ursache des Schnarchens liegt in den oberen Luftwegen, die in normalen Fällen durch die Muskulatur offen gehalten werden. Bei Schnarchenden findet eine Erschlaffung der oberen Luftwege in Höhe des Rachens statt, mit der Folge, dass sich durch die Vibration weicher Gewebeteile im Rachenraum, wenn Luft mit relativ hoher Geschwindigkeit daran vorbeiströmt Schnarchgeräusche bilden.

Je älter man wird, umso schlapper wird die Muskulatur, auch die im Rachen.

Eine weitere Ursache kann ein zu schlaffes oder zu langes Gaumensegel sein. Es hängt hinten im Rachen und sorgt dafür, dass Essen und Getränke nicht in die Nase geraten. Wenn dieses in Schwingungen gerät, flattert es wie ein Segel nachts im Wind des Atems und es entstehen Schnarchgeräusche.

Weitere Gründe die das Schnarchen hervorrufen:

  • Erschlaffung der oberen Luftwege in Höhe des Rachens.
  • Alkoholkonsum ,Einnahme von Beruhigungsmittel, Schlafmitteln, Tranquilizern und Psychopharmaka
  • Blockade oder Verengung der oberen Atemwege durch
    • Schnupfen / allergischer Schnupfen
    • Entzündung der Nasennebenhöhlen
    • Verkrümmung der Nasenscheidewand
    • Nasenpolypen
    • Schlaffes Gaumensegel
    • Überlanges oder voluminöses Gaumenzäpfchen,
    • vergrößerte Gaumen- und Rachenmandeln
    • Verkürzter Unterkiefer
    • Vergrößerung der Rachenmandeln
  • fortschreitendes Lebensalter
  • Rauchen
  • Schlafmangel
  • zu späte und zu reichliche abendliche Mahlzeiten
  • flache Rückenschlaflage
  • Übergewicht

Verhalten bei Schnarchen:

Sie sollten:

  • Ihre Besonderheit endlich zugeben und akzeptieren
  • Alkohol & Nikotin reduzieren, auch wenn es schwer fällt
  • Sport treiben und Stress vermeiden
  • Ihr Schlafverhalten verbessern und Entspannung suchen
  • leichte Hilfen für Lagerung, Ohr, Nase oder Mund ausprobieren
  • über Ihr schnarchen und deren Gründe nachdenken
  • durch Hilfen analysieren lassen ob Sie zur Apnoe oder Bruxismus neigen
  • zusammen mit Ihrem Partner ein Lösungsgespräch führen
  • ein Gespräch mit einem Bettberater zur Bettausstattung durchführen
  • ein Gespräch mit einem Schlafmediziner angehen

Behandlung des Schnarchens

Die Auswahl an angeblichen Wundermitteln gegen nerviges Schnarchen ist riesig: Sprays, Schnuller, Kräutertinkturen und Öle versprechen Linderung oder sogar die Lösung des Problems. Alles nicht so teuer – aber alles auch nicht wirklich wirksam und wissenschaftlich bewiesen ist nur das Wenigste.

Es gibt Methoden mit denen man die Lärmbelästigung vielleicht auf ein erträglicheres Maß herunterfahren kann, z.B.

  • immer zur gleichen Uhrzeit ins Bett – und zwar weder hungrig noch mit zu vollem Magen
  • Änderung der Schlafposition
  • Rückenlage vermeiden, Versuchen auf der Seite oder auf dem Bauch zu schlafen
  • Kopf etwas hoch gelagert wird. Lattenroste mit Rückenhochlagerung (65-70cm Länge) verwenden
  • In den letzten 6 Stunden vor dem Schlafen jeglichen Alkoholgenuss vermeiden
  • Einnahme von Schlaf- und Beruhigungsmitteln möglichst vollständig vermeiden
  • Rauchen und Kaffeetrinken reizen die Schleimhäute, beides lieber weglassen.
  • versuchen Gewicht zu reduzieren.
  • Probieren das Schnarchen mit Nasenpflastern aus der Apotheke einzudämmen..
  • Bei allergischem Schnupfen – etwa aufgrund einer Hausstaubmilbenallergie – ist die Verwendung von speziellen Allergieüberzügen empfehlenswert, um die Beschwerden zu verringern.
  • Für ausreichend Frischluft im Schlafzimmer sorgen
  • bei chronischem Schnarchen an einen HNO Arzt oder Schlafmediziner wenden

Ärztliche Behandlungsmethoden:

Beseitigung von Nasenatmungsbehinderungen durch:

  • Beseitigung einer Nasenscheidewandverkrümmung
  • Verkleinerung der Nasenmuscheln
  • Entfernung von Nasenpolypen
  • Behandlung von Nebenhöhlenerkrankungen

Behandlungen im Rachenbereich

  • Gaumen und Rachenschleimhaut straffen
  • Zäpfchen weitgehend verkleinern oder entfernen
  • Kieferhöhlenentzündungen behandeln
  • Kieferauffälligkeiten durch kieferorthopädische Behandlung korrigieren

Wenn es keinen medizinisch wichtigen Grund für einen Eingriff gibt, sollte eine Operation aber immer die letzte Möglichkeit sein.


Zum Inhaltsverzeichnis




Fragezeichen

Schnarche ich noch oder habe ich bereits Atemaussetzer?

Jetzt kostenlosen Selbsttest durchführen!