Schlafmittel (Hypnotika) sind Stoffe, die den Schlafvorgang fördern. Dabei gibt es fließende Grenzen zu den Beruhigungsmitteln (Sedativa) einerseits und zu den Betäubungsmitteln (Narkotika) andererseits. Schlafmittel basieren auf synthetisch hergestellten oder natürlich vorkommenden, pflanzlichen Wirkstoffen. Alle diese Substanzen verändern mit ihrer schlaffördernden Wirkung das natürliche Schlafprofil.

Nach einer amerikanischen Studie nehmen bereits über 25 Prozent aller Amerikaner regelmäßig Schlaftabletten ein, wobei zu diesem Zweck jährlich rund 18 Millionen Dollar für verschreibungspflichtige Präparate und zusätzlich etwa 600 Millionen Dollar für verschreibungsfreie Medikamente ausgegeben werden. In Deutschland wird die Zahl der Schlafmittelabhängigen derzeit auf 1,5 Millionen Menschen geschätzt und 2013 wurden 100 Millionen so genannte Tagesdosen auf Kassenrezept verschrieben.

Schlaftabletten sollten immer nur ein kurzfristiger Nothelfer sein, denn sie verändern die Schlafzyklen in dem die REM-Phase unterdrückt wird. Dieser Schlafabschnitt ist aber immens wichtig für das psychische Gleichgewicht und eine Unterbrechung des REM-Schlafes kann eine negative Auswirkungen auf die Psyche und die mentale Stimmung haben.

Die Hälfte der Betroffenen gibt an, dass sie trotz des Mittels nicht mehr richtig schlafen kann.

Die am häufigsten verwendeten Pflanzen mit schlaffördernden Bestandteilen sind folgende:

  • Baldrian
  • Hopfen
  • Johanniskraut
  • Maulbeere
  • Melisse
  • Kamille

Pflanzliche Schlafmittel sind meist rezeptfrei erhältlich.

Synthetische Schlafmittel lassen sich in mehrere Gruppen einteilen und sind z.B.:

  • Tranquilizer
  • Benzodiazepine
  • Nicht-Benzodiazepin-Agonisten
  • Barbiturate
  • Antihistaminika
  • Antidepressiva
  • Neuroleptika

Synthetische Schlafmittel sind verschreibungspflichtig.

Die regelmäßige Anwendung von verschreibungspflichtigen Schlafmitteln erhöht das Sterberisiko um etwa das Vierfache. Eine aktuelle Studie an 10.529 Teilnehmern kommt zu dem Ergebnis, dass bereits die Einnahme von weniger als 18 Schlaftabletten innerhalb eines Jahres die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, früher zu sterben.

Schlafmittel können das Krankheitsbild der Schlafstörung wirksam bekämpfen, beseitigen aber in der Regel nicht die eigentlichen Ursachen.



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